Xing-Studie: Arbeitnehmer*innen trotz Homeoffice weniger erholt

Ein Großteil der Arbeitnehmer*innen in Deutschland empfand das Corona-Arbeitsjahr 2020 als stressiger als die vergangenen Jahre. Das ist eines der Ergebnisse der November-Umfrage des vom Karrierenetzwerk Xing ins Leben gerufenen Corona-Barometers. Mit dem Corona-Barometer will das Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg in regelmäßigen Abständen die aktuelle Stimmung in der Arbeitswelt abbilden. Für die November-Ausgabe wurden rund 1.300 Mitglieder aus der DACH-Region befragt. Die Hamburg News fassen die Ergebnisse für Deutschland zusammen.
Wenig Erholung, aber mehr Hoffnung für die Zukunft
Sieben von zehn deutschen Befragten gaben an, dass das Arbeitsjahr 2020 für sie anstrengender und herausfordernder als die Jahre zuvor war. Eine mögliche Erklärung: Laut der Xing-Umfrage nahmen rund drei Viertel der deutschen Mitglieder 2020 weniger Urlaub. Wer eine geringere Anzahl von Urlaubstagen hatte, sei häufig zudem auch weniger erholt gewesen.
Im Vergleich zum Corona-Barometer aus dem Mai wurde im November die allgemeine Stimmung schlechter: Der Anteil der Befragten, denen es gut oder sehr gut geht, sank von 52 Prozent auf 44 Prozent. Die Hoffnung für eine positive Zukunft steigt demnach hingegen wieder leicht an. Waren im Mai nur 52 Prozent der Befragten im Hinblick auf die Situation in einem Jahr positiv oder sehr positiv gestimmt, machten im November immerhin 55 Prozent der Deutschen einen Haken an der entsprechenden Stelle.
Homeoffice-Nutzung sinkt und bringt Herausforderungen mit sich
Ein weiterer möglicher Erklärungsansatz für das höhere Stresslevel der Befragten sind die Herausforderungen, die mit der Nutzung des Homeoffice einhergehen. So hat knapp die Hälfte nach wie vor Probleme mit der räumlichen Trennung von Arbeit und Wohnen bzw. Freizeit. Drei von vier Befragten vermissen zudem die sozialen Kontakte am Arbeitsplatz. Insgesamt nahm der Anteil der deutschen Xing-Mitglieder, die ausschließlich im Homeoffice arbeiten, im Vergleich zum Mai ab – von 47 Prozent auf 32 Prozent. „An dieser Entwicklung sehen wir, dass sich hybride Office-Lösungen, also Arbeiten sowohl im Büro als auch im Homeoffice, durchzusetzen scheinen“, so Sabrina Zeplin, Geschäftsführerin von Xing.
Mehr Verantwortung für Arbeitnehmer
Laut Zeplin sei darüber hinaus ein Strukturwechsel im Führungsstil der Vorgesetzten nötig. Remote Work benötige auch eine Remote Führung. Vier von zehn Vorgesetzten gaben im Rahmen der Umfrage bereits an, ihren Führungsstil geändert zu haben. Besonders häufig wurde der Versuch genannt, Mitarbeiter*innen besser zu motivieren. Zudem beobachten sowohl Führungskräfte als auch Arbeitnehmer*innen eine stärkere Übertragung von Verantwortung und Entscheindungsbefugnis auf die Mitarbeiter*innen.
tn/sb/kk
New Work SE
Im Jahr 2003 von Lars Hinrichs als Karriere-Netzwerk openBC gegründet, erfolgte 2006 die Umbenennung in Xing und 2019 in New Work SE. Das Unternehmen ist seit 2006 börsennotiert und hat seinen Hauptsitz in Hamburg. Die New Work SE beschäftigt insgesamt rund 1.900 Mitarbeiter*innen an zahlreichen Standorten, darunter München, Wien und Porto.