Energiewende

Stromnetz Hamburg zieht positive Bilanz und investiert in Netzausbau

31. Mai 2023
Städtisches Unternehmen legt Geschäftsbericht 2022 vor. Umfangreiche Investitionen getätigt

Ob Ladesäulen für Elektroautos, Wärmepumpen oder Wasserstoffelektrolyseure – Die Mobilitäts-, Wärme- und Energiewende wird zu einem Lastenanstieg im Stromnetz führen. Darauf reagiert Stromnetz Hamburg und investiert umfangreich in den Erhalt und Ausbau des Hamburger Netzes. Das geht aus den aktuellen Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichten vor, die das städtische Unternehmen am Freitag (26. Mai 2023) vorgelegt hat. Darin zieht Stromnetz Hamburg eine positive Bilanz: im Jahr 2022 konnte demnach ein Gewinn von 89,8 Millionen Euro erzielt werden. Dieser wird vollständig an die Stadt Hamburg abgeführt. Auf der anderen Seite hat das Unternehmen 496,9 Millionen Euro in Erhalt, Ausbau und Digitalisierung der Netzinfrastruktur investiert.

Investitionen in ein resilientes Netz mit intelligenten Steuerelementen

„Unser Ergebnis zeigt, dass wir auf einem robusten Fundament stehen und für eine erfolgreiche Zukunft gerüstet sind. Dabei sind die getätigten Investitionen ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass wir den Anforderungen an die zukünftige Energieversorgung gerecht werden können“, sagt Dr. Andreas Cerbe, Geschäftsführer und Sprecher der Stromnetz Hamburg GmbH. Im Zuge dessen hat das Unternehmen laut eigenen Angaben vor allem in die Erweiterung der Mittel- und Hochspannungsnetze vorangetrieben. Vor dem Hintergrund der Folgen und Auswirkungen des Klimawandels wurden demnach Strategien für ein resilientes Netz entwickelt. Dabei gelten die Umspannwerke sowie intelligente Steuerungsmöglichkeiten als Schlüsselkomponenten. Insgesamt sei es wichtig, die richtige Balance zwischen Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit zu finden, so Cerbe.

Stromnetz Hamburg verfolgt städtische Umwelt- und Klimaziele

„Mit dem kommunalen Unternehmen Stromnetz Hamburg haben wir einen zuverlässigen Partner an unserer Seite, der die Bedeutung und Dringlichkeit der Energiewende in unternehmerisches Handeln umsetzt und bereit ist, sich den energiepolitischen Herausforderungen der Zukunft zu stellen“, erklärt Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan. Dabei verfolgt das Unternehmen die umweltpolitischen Ziele sowie die Klimaschutzstrategie der Stadt Hamburg. Im Rahmen der urbanen Energiewende müsse deshalb die Stromnetzstruktur angepasst und ausgebaut werden, denn laut Prognosen werde es in den nächsten Jahren einen deutlichen Lastanstieg in allen Kundengruppen geben, so Stromnetz Hamburg. Im vergangenen Jahr wurden darum im Vergleich zu 2021 wesentlich höhere Investitionen in das Stromnetz getätigt. „Dieses Klima- bzw. Energiewendenetz der Zukunft muss in der Lage sein, den zunehmend dezentral erzeugten Strom aufzunehmen und zu transportieren“, ergänzt Kerstan.

Städtisches Unternehmen setzt auf Ausbildung im Klimahandwerk

Vor etwa zehn Jahren wurde durch einen Volksentscheid der Rückkauf von Stromnetz Hamburg beschlossen. Die Stadt Hamburg kaufte das Unternehmen dann 2014 vom damaligen Betreiber Vattenfall zurück. Aktuell versucht das städtische Unternehmen dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und hat seine Ausbildungsplätze von 35 auf 43 Plätze erhöht. Dabei werden auch neue Berufsbilder, wie Industrieelektriker:innen mit Qualifikation zur Fachkraft für Solartechnik, ausgebildet. Denn mit einem steigenden Bedarf im Bereich der erneuerbaren Energien wird auch zunehmend qualifiziertes Fachpersonal aus dem Klimahandwerk benötigt.
nj/sb

Quellen und weitere Informationen

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