Games-Branche: Neuer Player in der Stadt

Die Berliner S4G School for Games eröffnet im Februar einen Standort in Hamburg – im RCADIA Gaming House in Bergedorf
25. Januar 2022
Students in S4G School for Games

Hamburg ist nach Berlin Deutschlands wichtigster Games-Standort. Nachwuchs wird immer gebraucht, daher ist es eine gute Nachricht, dass es nun die S4G School for Games in die Elbmetropole zieht. Die staatlich anerkannte Bildungseinrichtung eröffnet im Februar einen Standort im RCADIA Gaming House in Bergedorf. Seit 2011 bildet die Privatschule in den drei Kernbereichen Game Development, Game Engineering und Game Graphics aus. Der Bedarf ist da, die Games-Branche wächst. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Firmen deutschlandweit um gut 20 Prozent auf rund 750 Unternehmen gestiegen. Entsprechend wächst der Bedarf an Fachkräften. Laut Statista gab es gegenüber 2020 einen Anstieg um acht Prozent auf gut 10.900 Menschen, die in Deutschland im Kerngeschäft der Games-Branche tätig sind.

Hochkaräter wie Innogames bereits am Standort

„Mit Hochkarätern wie Innogames, Bigpoint oder Goodgame Studios sowie einer lebendigen Indie Szene ist Hamburg ein interessanter Markt für uns“, sagt Felix Wittkopf, Co-Geschäftsführer und Mitgründer der S4G School for Games. Denn die großen wie kleinen Unternehmen sind nicht nur potentielle Arbeitgeber für die Absolvent*innen der Schule, von ihnen kommen auch die Dozent*innen. „Die Unternehmen entsenden sie gern. So sind sie ganz nah dran an vielversprechenden Talenten, die ihrerseits wiederum frühzeitig Kontakte knüpfen können – Win-Win“, findet Wittkopf.

Auch die RCADIA war für die S4G School for Games ein wesentlicher Standortfaktor. „Die RCADIA entwickelt sich zum Hub der Gaming-Szene. Hier sind auf 20.000 m² die Themen eSports, Development, Streaming und durch uns nun auch Bildung rund um die Spieleentwicklung vereint. Dazu kommt das Konzept Co-Living – das ist ideal für uns.“ Neben der fachlichen Ausbildung bietet die S4G School for Games auch Workshops und Schulungen für Fachkräfte und Firmen an.

RCADIA’s façade goes digital thanks to PiXXL project
© RCADIA
Digitale Gestaltung der RCADIA-Fassade mit dem Project PiXXL
Felix Wittkopf, Managing Director of S4G School for Games
© S4G School for Games
Felix Wittkopf, Co-Geschäftsführer und Mitgründer der S4G School for Games

Vermittlungsquote: Mehr als 70 Prozent

„Wer sich jedoch zum Game Developer, Game Engineer oder Game Artist ausbilden lassen möchte, sollte neben Begeisterung unbedingt Talent und Vorkenntnisse auf Hobbyniveau für die fachliche Eignung mitbringen“, betont Wittkopf. „Wir bieten zweijährige Vollzeitausbildungen an. Das ist nicht viel Zeit. Für Game Engineering ist da beispielsweise erste Programmiererfahrung hilfreich. Neben dem technischen Knowhow geht es darum, die Logik hinter der Programmierung zu verstehen.“

Die staatlich anerkannte Schule ist bafögfähig, die Gebühren betragen 600 Euro monatlich. Die Investition lohne sich, ist Wittkopf überzeugt. „Unsere Erfahrungswerte aus Berlin besagen: Mehr als 70 Prozent der Absolvent*innen finden innerhalb der ersten 3 Monate einen Arbeitsplatz.“ Und das in einer wirklich spannenden Branche fährt er fort. „Die Branche entwickelt sich rasant und oftmals überraschend.“ So sei ursprünglich kaum absehbar gewesen, welche Bedeutung einmal mobiles Spielen erlangen würde.

Auch den Trend zu Virtual Reality (VR) sei letztlich nicht wirklich aufzuhalten, auch wenn es länger dauere als gedacht. „VR bietet unmittelbare Erlebnisse, das Eintauchen in ganz verschiedene Welten. Das ist sehr attraktiv. Zudem ist die Technik über die Games-Szene hinaus einsetzbar und entwickelt sich auch dort kontinuierlich weiter – was wiederum zurück in unsere Branche wirkt.“
ys/kk

RCADIA: Gaming House, Co-Living, Co-Working und Co-Retailing

Ein ideales Umfeld für eSportler gibt es seit Kurzem im Osten Hamburgs, im Stadtteil Bergedorf, die RCADIA World. Der Name ist abgeleitet vom englischen „Arcade“, Gamern bekannt als Bezeichnung für Videospiele, die seit den 70er Jahren vor allem in den ‚Penny Arcades‘ (öffentliche Spielhäuser in den USA) gespielt wurden. Im ehemaligen Tagungshotel der Telekom befindet sich auf 20.000 Quadratmetern eine Kombination aus Gaming House, Co-Living, Co-Working und Co-Retailing.