Energieimporte: Hamburg als Hub für die Dekarbonisierung

Um die Dekarbonisierung der Industrie voranzubringen, sollen in Deutschland künftig grüne Energielieferungen eine wichtige Rolle spielen. Geplant ist der Aufbau einer Wasserstoff-Wertschöpfungskette zwischen der Bundesrepublik und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Entsprechende industrielle Vereinbarungen traf Wirtschaftsminister Robert Habeck bei seinem Besuch in Abu Dhabi am 21. März. Eine zentrale Rolle könnte dabei zukünftig auch die Wasserstoff-Importstrategie der Hansestadt spielen.
Hamburg will zur europäischen Drehscheibe für grüne Energie werden
„Die in Abu Dhabi vereinbarten Kooperationen und Maßnahmen unterstützen Hamburgs Ziele, die Industrie zu dekarbonisieren und Hamburg zur europäischen grünen Energiedrehscheibe aufzubauen“, erklärte Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann. Die Hansestadt sei dafür prädestiniert, beim Import von grünem Wasserstoff als Import- und Verteilungszentrum zu dienen. „Unser Ziel ist es, als Green Hydrogen Hub Europe den deutschen und europäischen Wasserstoffbedarf zu bedienen.“
Bereits geplant sei im Zuge der Kooperation vonseiten der nationalen VAE-Energiegesellschaft ADNOC (Abu Dhabi National Oil Company) eine Testlieferung des Wasserstoff-Speichers Ammoniak über die HHLA (Hamburger Hafen und Logistik AG) an das Hamburger Metallunternehmen Arubis. Im Erfolgsfall könnte Ammoniak in der Kupferherstellung als CO2-neutraler Energieträger eingesetzt werden. Im Vergleich zu Wasserstoff lässt es sich derzeit einfacher, effizienter und kostengünstiger speichern und transportieren. Dem Bundesministerium für Wirtschaft (BMWI) zufolge könnte das Transportketten-Pilotprojekt mit „blauem Ammoniak“ einen wichtigen Grundstein für mittelfristige Importe von grünem Wasserstoff legen.
Emiratisch-Deutsche Energiepartnerschaft besteht seit 2017
Laut BMWI verfügen die VAE über „sehr gute Voraussetzungen für die kostengünstige Produktion von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien.“ Erste Wasserstofflieferungen könnten bereits in diesem Jahr erfolgen. Habeck besuchte auch die geplante große Öko-Modellstadt Masdar City bei Abu Dhabi und eine Solaranlage in der Nähe. Seit 2017 besteht die Emiratisch-Deutsche Energiepartnerschaft.
tn/sb/kk