Logistik

Wie Hamburger Logistikunternehmen die Klimaziele erreichen wollen

13. August 2021
Handelskammer-Umfrage: Unternehmen setzen vermehrt auf alternative Antriebe für ihre Fahrzeuge. Logistikbranche auf Erholungskurs

Um die neuen Klimaziele Deutschlands und der EU zu erreichen, wollen Hamburger Logistikunternehmen verstärkt auf alternative Antriebe für LKW, Schiffe und Eisenbahnen setzen. Das ergab eine aktuelle Umfrage der Handelskammer Hamburg. Bis 2030 sollen die Treibhausgase in Deutschland um mindestens 65 Prozent unter den Wert von 1990 gesenkt werden, bis 2045 will Deutschland klimaneutral werden. Der Umfrage zufolge nutze ein Drittel der Logistiker in Hamburg bereits jetzt rein elektrische Antriebe oder habe es in Zukunft vor. Ein Teil der Unternehmen sehe zudem auch Wasserstoff-basierte Antriebe (21 Prozent), synthetische Treibstoffe (16 Prozent) sowie Biokraftstoffe (12 Prozent) als Alternative an.

Logistikbarometer: Klimaziele erfordern Investitionen der Logistikunternehmen

Bisher keine konkreten Klimaschutz-Maßnahmen geplant habe jeder sechste der befragten Betriebe – meist aufgrund einer mangelnden Versorgungsinfrastruktur oder hoher Anschaffungskosten. „Die neuen nationalen und europäischen Klimaziele bedeuten teils enorme Investitionen für die Logistikunternehmen“, sagt Willem van der Schalk, Vizepräses der Handelskammer Hamburg. Axel Plaß, Vorsitzer des Vereins Hamburger Spediteure, ergänzt: „Um den Firmen Investitions- und Planungssicherheit zu geben, braucht es verlässliche politische Rahmenbedingungen und einen technologieoffenen Ansatz zur Förderung klimaschonender Antriebskonzepte über alle Verkehrsträger hinweg.“

Hamburger Logistikbranche auf Erholungskurs

Allgemein habe sich die wirtschaftliche Situation der Hamburger Logistikunternehmen im Vergleich zum Vorjahr wieder entspannt, so die Handelskammer. Rund 4 von 10 Unternehmen sähen sich in einer guten wirtschaftlichen Lage. 2020 hatte noch lediglich jedes fünfundzwanzigste Unternehmen seine Situation als positiv beurteilt. Als Risikofaktoren würden weiterhin die Corona-Pandemie, Lieferkettenproblemen sowie steigende Energie- und Rohstoffpreise angesehen. Rund die Hälfte der Unternehmen gehe davon aus, dass die Preise für Logistikleistungen in Zukunft steigen werden.
tn/sb/kk

Quellen und weitere Informationen

Handelskammer-Umfrage „Hamburger Logistikbarometer“

Das Hamburger Logistikbarometer wird von der Handelskammer Hamburg, der Logistik-Initiative Hamburg e. V., dem Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler e. V., dem Verband Straßengüterverkehr und Logistik Hamburg e. V. sowie dem Verein Hamburger Spediteure e. V. jährlich für das zweite Quartal durchgeführt und soll einen Überblick über aktuelle Entwicklungen der Logistikbranche geben.

Bedeutung der Logistikbranche in Hamburg

Die Logistikbranche zählt in Hamburg zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen. Viele Unternehmen nutzen Hamburg und seinen deutschlandweit größten Hafen für den Umschlag, die Distribution und die Lagerung ihrer Güter. Die Leistungsfähigkeit und die Bedeutung des hiesigen Verkehrssektors spiegeln sich auch im hohen Anteil an der Bruttowertschöpfung des Landes (ca. 10 Prozent) wider.

In der Metropolregion Hamburg tragen rund 290.000 Beschäftigte* in der Logistik zum Erfolg der Branche bei – Tendenz steigend. Die Beschäftigten setzen sich zusammen aus Direkt-Beschäftigten der Logistikbranche (ca. 60 Prozent), Beschäftigten im Logistik-Service (ca. 10 Prozent) und Indirekt-Beschäftigten (ca. 30 Prozent). Aufgrund dieser Vielzahl an Berufen ist Hamburg auch ein guter Standort für den Start einer beruflichen Karriere in der Logistik.
Quelle: Handelskammer Hamburg

 

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