Industrie

Umfrage: Neun von zehn Industrie-Arbeitgebern ermöglichen Homeoffice

26. Januar 2021
Blitzumfrage unter Betrieben der norddeutschen Industrie. 92 % der Arbeitgeber machen Weg frei für mobiles Arbeiten, sofern es die Tätigkeit zulässt

Neun von zehn norddeutschen Arbeitgebern in der Industrie (92 Prozent) ermöglichen mobiles Arbeiten, sofern die Tätigkeiten der Beschäftigten dafür geeignet sind. Das ist das Ergebnis einer Blitzumfrage (21./22. Januar) der Arbeitgeberverbände Nordmetall und AGV Nord zum Thema Homeoffice, an der mehr als 260 Betriebe mit über 100.000 Beschäftigten teilnahmen. Demnach käme rund jeder dritte Arbeitsplatz in der norddeutschen Industrie für Homeoffice oder mobiles Arbeiten infrage.

Hälfte der befragten Betriebe von Corona-Schutzmaßnahmen stark beeinträchtigt

„Wenn neun von zehn Industrieunternehmen mobile Arbeit anbieten, dann haben die Arbeitgeber geliefert. Und auch viele Arbeitnehmer*innen würden liefern, wenn die Rahmenbedingungen dafür besser wären“, sagt Nico Fickinger, Hauptgeschäftsführer von Nordmetall und AGV Nord, und sieht hier vor allem in den Bereichen Digitalisierung und Bildung den Staat gefordert. Zum Zeitpunkt der Befragung konstatierte knapp die Hälfte (44 Prozent) der befragten Betriebe eine starke oder sehr starke Beeinträchtigung ihres Geschäftsbetriebs durch die Corona-Schutzmaßnahmen.

Zudem sei laut Umfrage nur etwa jeder dritte Arbeitsplatz in der norddeutschen Industrie für mobile Arbeit geeignet. Zwei Drittel (67 Prozent) der Beschäftigten auf solchen Arbeitsplätzen machen bereits von der Möglichkeit zu Homeoffice Gebrauch, insgesamt rund 24.500 Personen. 33 Prozent der Mitarbeiter*innen, also rund 11.900 Personen, nutzen laut Umfrage das Angebot derzeit nicht. Der Schwerpunkt liege hier bei kleineren Betrieben und bei Tätigkeiten wie Konstruktion, Logistik oder Fertigungssteuerung, die die Nähe zur Produktion brauchen. An der Umfrage nahmen 262 Betriebe mit mehr als 100.000 Beschäftigten in Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und dem nordwestlichen Niedersachsen teil.

Homeoffice in der Hamburger Wirtschaft – Lunch-Roulette & Co.

Hamburgs Unternehmen sollen ihren Beschäftigten überall dort Homeoffice und mobiles Arbeiten ermöglichen, wo es geht. Darauf haben sich Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher, Verbraucherschutzsenatorin Anna Gallina und die Spitzenvertretungen von Kammern und Verbänden Mitte Januar verständigt. Zu einem der Positivbeispiele aus der Hamburger Wirtschaft rund um das Thema mobiles Arbeiten zählt Beiersdorf. Nach eigener Aussage des Unternehmens arbeiten aktuell rund 2.500 Beschäftigte von zuhause aus. Zu weiteren Ideen und Formaten aus der Elbmetropole gehört beispielsweise ein „Remote-Kindergarten“, mit dem die Kinder unterhalten werden, während sich ihre Eltern eine kurze Auszeit nehmen können. Auch gemeinsame Yogakurse oder das virtuelle gemeinsame Mittagessen „Lunch-Roulette“ sind Beispiele für innovative Konzepte in der Krise.
tn/sb/kk

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