Startups

Nüwiel: E-Trailer des Hamburger Startups sind in der Pandemie gefragt

30. März 2021
Interesse an Fahrradanhängern aus Europa – erste Anfragen aus Nordamerika

Die Mitgründerin von Nüwiel, Natalia Tomiyama, sieht die Coronakrise vor allem als Chance. Mit seinen Fahrradanhängern mit Elektromotor will das Hamburger Startup den Lastentransport in der Stadt umweltfreundlicher machen. Und das kommt gerade in der Krise gut an: „Die Anfrage nach unserem Produkt steigt“, berichtet Tomiyama. „2020 ist uns gelungen, die Zahl unserer Bestellungen im Vergleich zu 2019 zu verdoppeln.“ Derzeit seien in Deutschland, Österreich, Belgien, den Niederlanden, Irland, Dänemark und Frankreich mehr als 150 ihrer E-Trailer auf den Straßen unterwegs. Gefragt seien die Anhänger insbesondere bei der Auslieferung von Lebensmitteln, Post und Paketen.

Expansion in Europa geplant

Auch für das laufende Jahr ist Tomiyama, die das Unternehmen 2016 gemeinsam mit Fahad Khan gründete, optimistisch: „Aktuell arbeiten wir an einer Produktoptimierung und erwarten ein Wachstum in Europa.“.So sollen die E-Trailer bald in weiteren Ländern Europas rollen. Insbesondere zum nordischen Markt öffneten sich gerade Türen und Tore für das Startup. Außer Dänemark wolle man 2021 die E-Trailer auch in Österreich und den Niederlanden auf die Straße bringen und in Belgien weiter wachsen. „Wir haben in Dänemark und Österreich bisher Pilotprojekte durchgeführt und Studien durchgeführt. In diesem Jahr ist in den Ländern der Markteintritt mit damit verbundenen Großaufträgen geplant“, so die Unternehmenssprecherin. Auch erste Anfragen aus den USA gebe es bereits. Hierzulande weiter vorangetrieben werden dürfte das Geschäft durch die seit März mögliche Förderung von E-Lastenrädern durch den Bund.

Agilität eines Startups ist ein Vorteil

Die insbesondere zu Beginn der Pandemie erheblich gestörten Lieferketten hätten dazu geführt, dass das Unternehmen kreativer geworden sei: „Wir mussten unsere Schwachpunkte identifizieren und konnten robustere Lieferketten aufbauen“, berichtet Tomiyama. „Inzwischen haben wir immer ein zweites Sourcing und sind so auf mögliche Engpässe besser vorbereitet als viele große Unternehmen.“ Während im Frühjahr 2020 noch Kurzarbeit für die damals 16 Mitarbeiter*innen beantragt werden musste, sollen zu den derzeit 26 Mitarbeiter*innen bis Jahresende fünf Neueinstellungen folgen.

Auszeichnungen aus Hamburg für Hamburger Startup Nüwiel

Nüwiel wurde bereits mit einigen Preisen bedacht: So gewann das Startup allein im vergangenen Jahr den Fast Mover Support des Digital Hub Logistics in Hamburg sowie den Gunnar-Uldall-Wirtschaftspreis. Zudem wurde das Unternehmen beim Start-up-Pitch des Europäischen Innovations- und Technologieinstitut (EIT) unter die Top drei Start-ups für ein Pilotprojekt mit einer Partnerstadt gewählt. „Mit dem Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro konnten wir ein Pilotprojekt mit der Stadt Hamburg initiieren, um im Frühjahr eine nutzerfreundlichere und robustere Version des E-Trailers zu testen“, so Tomiyama. „Die neue Cargobox ermöglicht höhere Zuladung und besseren Zugriff zu den Waren.“

Abschluss der Finanzierungsrunde im Sommer

Um ihre Idee einer sauberen und effizienten Logistiklösung weiter voran zu bringen, hat das Startup Fördermittel durch das EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation, Horizon 2020 EIC Accelerator erhalten. Zudem konnte Nüwiel die Finanzierungsrunde von NextShed VC der Eberspächer Gruppe für sich gewinnen. Tomiyama: „Wir planen, eine Finanzierungsrunde im Sommer abzuschließen und sind gerade mit potenziellen Investoren im Gespräch.“
cb/kk

Quellen und weitere Informationen

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