Investition

Hamburger Wirtschaft stellt sich international breiter auf

10. März 2023
Handelskammer Hamburg stellt Ergebnisse des aktuellen Hamburger Konjunkturbarometers vor. Unternehmen wollen ihre Lieferketten diversifizieren

Im Rahmen der neuesten Konjunkturumfrage der Handelskammer Hamburg wurden Unternehmen aus der Hansestadt zu potenziellen Auslandsinvestitionen befragt. Im Vergleich zum vergangenen Jahr seien demnach geringere Investitionen ins Ausland geplant. Allerdings wolle sich die Wirtschaft international breiter aufstellen und Lieferketten diversifizieren. Die meisten Unternehmen wollen dabei in Nordamerika investieren. Etwa 33 Prozent der im Ausland tätigen Betriebe gaben an, Investitionen auf dem nordamerikanischen Kontinent zu planen. Laut der Handelskammer hat sich diese Zahl im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Darüber hinaus sei die Investitionsbereitschaft für Staaten in Afrika sowie Mittel- und Südamerika gestiegen.

Unternehmen suchen Alternativen zu Russland und China

„Wir sehen seit dem vergangenen Frühjahr die Entwicklung, dass Unternehmen zunehmend Alternativen zu Russland und China als Absatz- und Produktionsmärkte finden wollen“, erklärt Philip Koch, Geschäftsführer International der Handelskammer Hamburg. Die USA seien aufgrund der Marktgröße, stabilen rechtlichen Rahmenbedingungen und niedrigen Energiepreisen attraktiv für Hamburger Unternehmen. „Mittel- und Südamerika gelten als Zukunftsmärkte für Erneuerbare Energien, zum Beispiel grünen Wasserstoff“, so Koch weiter. „Aber auch Afrika sowie der Nahe und Mittlere Osten profitieren offenbar davon, dass Unternehmen ihre Lieferketten insgesamt breiter aufstellen wollen, um nicht von einer Rohstoffabhängigkeit in die nächste zu tappen.“

Handelskammer: Asien-Pazifik-Region als Alternative zu China

Die Investitionsplanungen in China seien im Vergleich zu 2022 zwar gestiegen, dennoch habe das Land gegenüber anderen Regionen an Attraktivität verloren. Einen möglichen Grund sieht die Handelskammer in der Covid-Strategie Chinas und den damit verbundenen Auswirkungen der Lockdowns. Doch auch erschwerte regulatorische Rahmenbedingungen für ausländische Unternehmen seien eine mögliche Erklärung. Im Gegenzug profitiere die Asien-Pazifik-Region von diesem Trend. Viele Volkswirtschaften der Region weisen laut der Handelskammer hohe Wachstumsraten und eine junge, gut ausgebildete Bevölkerung auf. Außerdem würden sich viele Länder darum bemühen, ausländische Investitionen vor Ort zu erleichtern. Die aktuelle Konjunkturumfrage (IV. Quartal 2022) der Handelskammer Hamburg basiert auf 589 Antworten hiesiger Unternehmen. Der Befragungszeitraum fand zwischen dem 15. Dezember 2022 und 11. Januar 2023 statt.
nj/sb

Quellen und weitere Informationen

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