Tourismus

Diese Hamburger Top 5-Hotels sollte man kennen

7. Oktober 2016
Die Fünf-Sterne-Häuser locken eine internationale und solvente Klientel in die Hansestadt. Eine neue Gastro-Location hat gerade eröffnet

Hamburgs Top-Hotels bieten ihren Gästen Exklusivität, Stil und Eleganz, Service und Gourmet-Gastronomie. Aktuell verfügt Hamburg über zehn Hotels in der (Dehoga-)Fünf-Sterne-Kategorie, mit teils faszinierender Geschichte. Hamburg News stellt fünf davon vor. 

Louis C. Jacob: Traditionshaus mit Persönlichkeit

Auf 225 Jahre Luxus-Hotelerie blickt das Louis C. Jacob an der Elbe zurück und im Grunde begann alles mit einem großen Knall. Der Zuckerbäckermeister Nikolaus Paridom Burmester verabschiedete vorbeifahrende Schiffe mit Kanonenschüssen – bis eine zu großzügig bemessene Menge Schwarzpulver dem ein plötzliches Ende setzte. Seine Witwe heiratete bald darauf den französischen Landschaftsgärtner Daniel Louis Jacques, der 1791 das erste Weinrestaurant an der Elbchaussee eröffnete und die Lindenterrasse anlegte, die dank Max Liebermann weit über Hamburgs Grenzen hinaus bekannt ist. 

Heute umsorgen 143 Mitarbeiter Gäste in 85 Zimmern und Suiten, in den Restaurants oder in den sechs Veranstaltungsräumen mit Elbblick. Seit 19 Jahren dirigiert Jost Deitmar die Geschicke des Hauses. In diesem Jahr hatte der Hoteldirektor besonders viel zu tun. Seit März ergänzt die MS JACOB den ´Fuhrpark` des Hotels und bietet neben Veranstaltungen auf hoher See im kommenden Jahr einen Shuttleservice zur Elbphilharmonie. Seit Mai erstrahlt das Jacobs Restaurant (2 Michelin Sterne, 17 Punkte Gault-Millau) im frischen neuen Look und Thomas Martin kocht nach einem neuen Konzept. Mit „Einfachheit auf höchstem Niveau“ möchte der Sternekoch dem Trend der Überinszenierung etwas entgegensetzen. Neuste Ergänzung der Jacobs-Gastronomie: Das „Jacobs Stüberl“. Die rustikale Holzhütte im Weingarten der „Weinwirtschaft Kleines Jacob“ eröffnet am 7. Oktober.

Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten: Grandhotel mit Tradition

Kaum zu glauben, dass das edle Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten in bester Alsterlage auf ein schmales Gebäude mit elf Zimmern zurückgeht, das der schwäbische Hotelier Friedrich Haerlin 1897 bei einer Zwangsversteigerung erwerben konnte. Seitdem wurde das Haus um 13 Gebäudeteile erweitert und vor allem 2014 und 2015 unter der Regie von Hotel-Direktor Ingo C. Peters für mehr als 20 Millionen Euro umfassend modernisiert. Nun erstrahlt das ganze Haus in neuem Glanz. Vom Gourmetrestaurant Haerlin im Erdgeschoss, für das Küchenchef Christoph Rüffer zwei Michelin-Sterne und 19 Gault Millau-Punkte erkocht hat, bis hinauf zur neuen Dachterrasse und dem knapp 1.000 qm großen Spa & Fitness-Bereich. 

Im Souterrain wird ab Herbst ein für Hamburg ganz neuer kulinarischer Weg eingeschlagen: Das NIKKEININE bietet japanische Gerichte mit Elementen aus Peru und Brasilien – eine Kombination, die durch japanische Einwanderer in Südamerika entstanden ist. Natürlich wurden auch die 126 Zimmer und 30 Suiten auf neuesten Luxus-Status gebracht, ohne dabei den Charakter des ´gewachsenen` Grandhotels zu sehr zu verändern und in ein Raster zu zwängen. Nach wie vor ist kein Raum wie der andere, keine Etage folgt der gleichen Aufteilung. So hat etwa Ralph Lauren exklusiv eine der Suiten gestaltet und nun erwartet – einer Vorliebe des amerikanischen Modedesigners folgend – jeden Gast ein frisches Bukett roter Rosen und eine Schale mit bunten M&Ms. 

Hotel Atlantic Kempinski Hamburg: Das Weiße Haus an der Alster

Hamburg hat sein ´Weißes Haus an der Alster` nicht zuletzt Albert Ballin zu verdanken. Der Reeder trieb die Gründung des Hotel Atlantic Kempinski 1909 maßgeblich voran, um eine adäquate Unterbringung für die Erste-Klasse-Passagiere seiner Hamburg-Amerika Line zu schaffen. Erstklassiger Service ist im Atlantic noch immer State of the art: Von der persönlichen Begrüßung durch den Wagenmeister, die Begleitung durch den Pagen zum Check-in, bis zur rundum Betreuung durch das Concierge-Team, das Wünsche nach Karten für ein offiziell ausgebuchtes Konzert ebenso erfüllt, wie Helikopter, Dolmetscher oder Babysitter organisiert.

Ende 2012 konnte die umfassende Modernisierung der 221 Zimmer und Suiten für rund 25 Millionen Euro abgeschlossen werden. Auch die historischen Festsäle, eleganten Salons sowie Meeting- und Boardrooms mit Veranstaltungskapazitäten für bis zu 1.200 Personen wurden aufwändig restauriert. Nun sind Renovierungsarbeiten für die Empfangshalle und die Bar in Vorbereitung. Im Gourmetrestaurant werden Atlantic-Gäste von Küchenchef Alexander Djolai verwöhnt. Der 26-Jährige ist seit März an Bord. Nur zwei Monate früher trat Franco Esposito seine Position als Hoteldirektor an. Der 53-Jährige hat schon seine Ausbildung im Traditionshaus absolviert. Ein echtes Atlantic-Urgestein also. 

Hotel SIDE – Designhotel mit Lichtinstallation von Robert Wilson

2001 mit 178 Zimmern und Suiten als Hamburgs einziges Fünf-Sterne-Design-Hotel eröffnet, kann das SIDE in zentraler Lage, quasi gegenüber der Hamburger Staatsoper, noch immer jedem Vergleich in Sachen außergewöhnliches Ambiente standhalten. Das renommierte Hamburger Architekturbüro Jan Störmer – aktuelles Projekt The Fontenay – steht hinter dem Entwurf des achtstöckigen Gebäudes aus Glas und Naturstein. Der Mailänder Star-Designer Matteo Thun gestaltete die puristische Inneneinrichtung. Kernstück des SIDE ist das 28 Meter hohe Atrium mit einer Lichtinszenierung von Robert Wilson. Durch wechselnde, computergesteuerte Beleuchtungsimpulse und gedämpfte Lounge-Musik wird das Atrium zum Raumerlebnis. 

Die Skylounge in der 8. Etage sowie der Pool-, Beauty- und Fitness-Bereich laden zur Entspannung, acht Veranstaltungsräume mit modernster Technik zum konzentrierten Arbeiten – oder Feste feiern. Das kulinarische Motto lautet: meat, meet and eat in der (m)eatery. Küchenchef Tim Pinaß verspricht das beste Steak der Stadt, dank der nach alter handwerklicher Tradition in einer gläsernen Dry Aging Box auf den Punkt gereiften, ganzen Rinderrücken. Hoteldirektor ist seit 2014 der gebürtige Niederländer Alex Obertop.

Hotel Süllberg – das kleine Juwel oberhalb der Elbe

Eigentlich ist Karlheinz Hauser vor allem ein leidenschaftlicher und vielfach ausgezeichneter Koch – für sein Gourmetrestaurant Seven Seas auf dem Süllberg hat er zwei Michelin-Sterne erkocht. Doch der 49-Jährige hat schon immer gern den Blick über den Tellerrand hinaus gewagt und so führt er in Hamburg Blankenese nicht nur in der Küche Regie, sondern ist Patron des Hotel Süllberg und Betreiber des gesamten Anwesens. Nach Stationen bei Eckart Witzigmann im Aubergine, bei Käfers am Hofgarten in München oder im Berliner Hotel Adlon, entschied sich Hauser für die Selbständigkeit – und für Hamburg. 

Von 1999 bis 2002 ließ er das Wilhelminische Gebäude-Ensemble oberhalb des Treppenviertels aufwendig restaurieren und erweckte den prunkvollen Ballsaal im originalgetreuen Jugendstil-Design zu neuem Leben. In den elf charakteristischen Zimmern und Suiten vereinen sich heute geschichtsträchtiges Ambiente mit modernem Wohnkomfort. Zum luxuriösen Hotelkomplex gehören neben dem Seven Seas auch das Deck 7 Market Restaurant, die Seaside Lounge, sowie Hamburgs Biergarten mit dem schönsten Elbblick für die sommerlichen und die urige Süllberger Almhütte für die winterlichen Monate. Ab Anfang November kann hier wieder zünftig gespeist und gefeiert werden. 

Tourismus schafft Lebendigkeit.

Hamburgs Top-Hotels locken eine internationale und solvente Klientel in die Hansestadt. Sascha Albertsen, Sprecher Hamburg Tourismus GmbH, freut das nicht nur wegen der positiven Effekte für die Stadt: Zusätzliche Einnahmen in Kultur, Gastronomie und Handel sowie die Sicherung oder Schaffung von Arbeitsplätzen. Er sagt auch: Tourismus schafft Lebendigkeit und Lebensqualität für die Hamburgerinnen und Hamburger. „Am Beispiel der Hafencity zeigt sich, dass touristische Angebote wie Freizeiteinrichtungen oder Hotels ganze Stadtteile beleben. Von der Gästefrequenz profitieren Ausstellungen, (Musical)Theater und Restaurants. Und die Sprachenvielfalt, die auf dem Jungfernstieg oder der Mönckebergstraße zu hören ist, verbreitet das Flair einer internationalen Metropole.“
ys/kk

Quellen und weitere Informationen

Ähnliche Artikel

Pierdrei-Gründer: Hotel anders denken

Mit Racker Room und Campingplatz in luftiger Höhe: Soft Opening nach zwei Jahren Bauzeit und fünf Jahren Planung. Wir haben uns umgeschaut
Die von uns eingesetzte Consent Management Plattform (https://app.usercentrics.eu/) konnte nicht geladen werden. Dies kann passieren, wenn AdBlocker diese URL fälschlicherweise blockieren. Einige Funktionen, wie z.B. Kartendarstellungen, Umkreissuchen oder Formulare, können so nicht verwendet werden. Um diese Funktionen benutzen zu können, deaktivieren Sie bitte Ihren AdBlocker oder erlauben Sie den Zugriff auf *.usercentrics.eu.