New Work

Bleibt alles anders? 6 Thesen für die Zukunft der Arbeit

6. Mai 2021
New Work Experience: Sechs spannende Learnings von der führenden deutschsprachigen Konferenz für Neues Arbeiten

Die Corona-Pandemie stellt unsere Lebens- und Arbeitsbedingungen weiterhin auf den Kopf. Nach mehr als 365 Tagen ist es an der Zeit, den Kulturwandel zu reflektieren: Welche Veränderungen aus dem vergangenen Jahr sind nachhaltig und sinnvoll? Ist New Work das New Normal? Welche Arbeits- und Führungsmodelle brauchen wir jetzt? Die in Hamburg ansässige New Work SE, Betreiberin des Karrierenetzwerks Xing, hat im April auf der New Work Experience (NWX) Pionier*innen für Neues Arbeiten und Praktiker*innen zusammengebracht. Daraus lassen sich sechs Thesen zur Zukunft der Arbeit ableiten – von Unternehmenskultur bis zum Büro von morgen.

#1 Kein Platz für toxische Unternehmenskulturen

Immer mehr Menschen ziehen Bilanz und stellen sich existenzielle Fragen: Was ist für mich wichtig und wertvoll im (Arbeits-)Leben? Die Antwort auf Fragestellungen wie diese ist ein bewusster Kulturwandel der Unternehmen. Unternehmen sollten ihre Versprechen beweisen und ihre Mission überdenken. In einer ersten Phase wird dieser Change zu Chaos und Kreativität, aber vor allem zu Veränderungen von Verhaltungsmustern im Unternehmen führen. Die Konsequenz daraus werden neue Unternehmenskulturen sein, die für Vertrauen, Partizipation und Menschlichkeit stehen. 

#2 Magic Leadership

Die Zukunft der Arbeit verlangt nach Führungskräften, die echte Beziehungen aufbauen, den Zusammenhalt fördern, Vertrauen schaffen und Interaktion fördern. Es reicht nicht mehr aus, lediglich durch das Tagesgeschäft zu navigieren. „Wir brauchen Führung, die eher in die Rolle eines Magiers, eine Voodoo-Priesters schlüpft. Jemand, der die Storyline umgestalten kann“, betont die niederländische Anthropologin Jitske Kramer. Mit solchen „Lagerfeuergesprächen“ können wir unsere Welt und Organisationen umgestalten. 

Anthropologin Jitske Kramer: „Es wird nicht bleiben, wie es jetzt ist und es wird nicht mehr werden, wie es war."

#3 Bildet Banden! Selbstverwirklichung und Gemeinschaft im Einklang

Die Idee von Arbeit als Selbstverwirklichung hat sich in der Pandemie weiterentwickelt. Kaum etwas stärke den Menschen mehr als das Gefühl, Teil von etwas das größer als man selbst ist, zu sein – einer Bande bzw. Gruppe, weiß Dr. Jan Kalbitzer, Psychiater und Stressexperte. Die Selbstverwirklichung als Individuum innerhalb einer größeren Gemeinschaft habe auch Auswirkungen auf das Unternehmen: Denn vom Unternehmen wird zunehmend erwartet, Position zu beziehen – sowohl dazu, was für sie gesellschaftlich bedeutsam ist, als auch zum gesellschaftlichen Wandel per se.

#4 Diversität ist nicht die Ausnahme – mit Vielfalt umgehen lernen

Diversität wirkt sich positiv auf den Unternehmenserfolg aus, denn schon länger sei klar: Unterschiedliche Blickwinkel helfen, unterschiedliche Kunden zu verstehen und unterschiedliche Aufgaben bestmöglich zu erfüllen. Starke Teams sind divers und nach individuellen Stärken zusammengesetzt, sie sind offen für Vielfalt, bereit für Veränderung und legen den Fokus auf gute Beziehungen und Interaktion. Diversität wird zur Regel.

#5 Flexibilität: vom Benefit zum neuen Standard

Arbeit ist, spätestens seit Beginn der Pandemie, unabhängig von Ort und Zeit. Die Entscheidung, wo und mit welchen Menschen gearbeitet wird, liegt zunehmend bei den Mitarbeitern. Kramer sagt: „Es wird nicht bleiben, wie es jetzt ist und es wird nicht mehr werden, wie es war. Niemand wird sich mehr zwei Stunden in den Stau stellen, um dann im Büro seine Mails zu lesen.“ Nun liege es an den Unternehmen, gemeinsame Erlebnisse mit Erinnerungswert zu schaffen, um das Zusammengehörigkeitsgefühl beizubehalten. Zudem habe die Flexibilisierung eine menschlichere Arbeitswelt hervorgebracht und gezeigt, dass nicht Zeit, sondern Arbeit honoriert wird. Flexibilität als der neue Standard bedeutet mehr als Homeoffice.

#6 Es lebe das Büro

Das Büro lebt und bekommt eine neue Bedeutung: Es wird zur Begegnungsstätte sowie zum Kultur- und Identitätsstifter. Davon ist auch Petra von Strombeck, CEO der New Work SE, überzeugt: „Wir brauchen Begegnungsstätten, wir brauchen gemeinsame Erlebnisse, um eine Unternehmenskultur zu leben und aufrechtzuerhalten.“ Das Büro der Zukunft wird neu gedacht – Es entstehen laute und leise Zonen, Räume für Interaktion in der Gruppe, Räume für Vier-Augen-Gespräche.
sb/kk

Petra von Strombeck, CEO der New Work SE

Quellen und weitere Informationen

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