5 Fragen an ... das Hamburger Startup Voids

Der E-Commerce zählt mittlerweile zu den wichtigsten Handelsformen. Doch viele Betreiber:innen von Onlineshops können ihren Umsatzwachstum nicht proaktiv steuern. Die Software des Hamburger Startups Voids setzt genau dort an und erstellt auf der Basis von künstlicher Intelligenz eine Nachfrageprognose für E-Commerce-Unternehmen. Damit soll sich laut den Gründern die Profitabilität steuern und erhöhen lassen. Jannik Semmelhaack und Tobias Wandersleb haben ihr Startup an der Universität Hamburg gegründet und mithilfe von verschiedenen Gründungsprogrammen in der Hansestadt weiterentwickelt.
Hamburg News: Wie ist eure Geschäftsidee entstanden?
Voids: Den einen ‚Aha‘-Moment gab es nie. Es war eher ein langer Prozess. Tobias und meine beruflichen Stationen, z.B. bei Philips und Deloitte, haben uns sowohl die Probleme der Unternehmen, denen wir heute helfen, aufgezeigt, als auch mögliche Lösungswege. Im weiteren Prozess haben wir beides über Kundenkontakt zu über 100 Firmen weiter validiert.
Hamburg News: Wie habt ihr gegründet und wer hat euch unterstützt und gefördert?
Voids: Unsere Gründung haben wir im September 2022 abgeschlossen. Große Unterstützer waren zuvor sicherlich das beyourpilot-Team und die Marketingfachabteilung rund um unseren Mentor Prof. Dr. Michel Clement, welche uns eine erfolgreiche Bewerbung für das Exist-Gründungsstipendium ermöglicht haben. Natürlich gab es aber auch zahlreiche weitere Mentor:innen, Freunde und Familie die alle ihre Handschrift auf dem Gründungsprozess hinterlassen haben. Zuletzt war insbesondere das Team von Annette Wurl und Pia Schlemmer von der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) enorm hilfreich, da uns dies eine weitere finanzielle Förderung über das Inno-Ramp-Up Förderprogramm der Stadt Hamburg von über 150.000 Euro ermöglicht hat.

Hamburg News: Was waren die größten Hürden auf dem Weg zur Gründung?
Voids: Tobias und ich sind beide sicherlich eher Perfektionisten. Wir wollten zu Beginn alles richtigmachen. Das ist aber genau das Gegenteil von dem, was es braucht, um schnell zu sein. Diesen Lernprozess haben wir bereits einige Male durchlaufen. Mittlerweile sind wir deutlich besser darin, schnelle Entscheidungen zu treffen und gehen eher nach dem 80/20-Prinzip bei unseren Entscheidungen und operativen Tätigkeiten vor.
Hamburg News: Wo seht ihr euch in 5 Jahren?
Voids: Deutlich näher an unserem Ziel – Bis 2030 ca. 3000 mittelständischen E-Commerce-Marken dabei zu helfen, jedes Jahr über eine Milliarde Euro an zusätzlichen Gewinnen zu erzielen.
Hamburg News: Welche wichtige Empfehlung oder welchen Tipp würdet ihr Gründer:innen mit auf den Weg geben?
Voids: Es ist und bleibt eine Achterbahnfahrt. Ein großer Lerneffekt war sicherlich, dass man als Gründer gut damit fährt die Ups & Downs im Prozess nicht zu emotional mitzufahren, sondern auch aus Selbstschutz ein wenig emotional ‚abzustumpfen‘. Natürlich darf bei Erfolgen auch ordentlich gefeiert werden, aber diese Mentalität hilft besonders in schwierigen Zeiten einen klaren Kopf zu bewahren.
Das Interview führte Charles Sinn, Koordinator Content Management bei Hamburg Innovation, in Kooperation mit den Hamburg News.
cs/nj/sb
Startup City Hamburg
Die Plattform Startup City Hamburg bietet einen umfassenden Überblick über die in der Elbmetropole ansässigen Startups, Förderangebote und Vernetzungsmöglichkeiten. Sie soll als digitaler Single Point of Contact für das Hamburger Startup-Ökosystem dienen und den Standort für junge Unternehmen national und international noch sichtbarer machen. Die Website ist aus einer gemeinsamen Initiative der Behörde für Wirtschaft und Innovation, Hamburg Innovation, Hamburg Invest und Hamburg Marketing sowie dem Institut für Innovation und Technik (IIT) hervorgegangen.