Luftfahrtindustrie: Wege aus der Krise

Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann zur Corona-Krise in der Luftfahrt – Arbeitsplätze erhalten, Forschung und Innovation fördern
02. Juli 2020
ZAL Center of Applied Aeronautical Research in Hamburg

Hamburg ist der drittgrößte zivile Luftfahrtstandort der Welt. Durch den Corona-Shutdown steht die Branche nun vor existenziellen Herausforderungen. So plane beispielsweise der Flugzeugbauer Airbus, weltweit rund 15.000 Stellen abzubauen, davon voraussichtlich 5.100 Arbeitsplätze in Deutschland. Hamburg ist der größte deutsche Airbus-Standort. 

Westhagemann: Arbeitsplätze erhalten und nachhaltige Innovationen fördern

„Ich bin mit den Verantwortlichen bei Airbus in engem Austausch“, so Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann. Von der Krise betroffen sei neben Airbus, Lufthansa Technik und dem Flughafen auch die mittelständische Zulieferindustrie. „Wir tun alles was möglich ist, um zu helfen. Aktuell sprechen wir mit dem Bund über die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes. Kurzfristig fokussieren wir uns darauf, die Arbeitsplätze der Fachkräfte am Standort zu halten. Mittel- bis langfristig wollen wir mit der Förderung von Forschung und Innovation nachhaltige Akzente setzen, gerade auch im Bereich der Luftfahrt. Unsere Cluster sind dabei von unschätzbarem Wert“, so Westhagemann weiter.

Darüber hinaus werde der Weg in eine CO2-neutrale und nachhaltige Luftfahrt nur in gemeinsamer Anstrengung von Industrie und Politik zu bewältigen sein. Die gesamte Wertschöpfungskette benötige innovative Konzepte und Entwicklungen. Für den Zeitraum von 2020 bis 2022 will der Senat dazu voraussichtlich ein Paket von insgesamt bis zu 50 Millionen Euro schnüren.

Zukunft der Luftfahrt

Hamburg will anhand gezielter Innovationsförderung einen Weg aus der Krise finden. Dazu sollen zunächst die Beschäftigungssicherung durch Qualifizierung und Digitalisierung gehören. Mittelfristig wird der Ausbau des Hamburger Luftfahrtforschungsförderung mit Blick auf „Clean and Healthy Skies“ angestrebt. Langfristig betrachtet, soll die Entwicklung eines A320-Nachfolgers als „zero emission“-Flugzeug fokussiert werden. Ein wichtiger Baustein in diesem Zusammenhang sei die Erweiterung des Zentrums für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL Tech Center) in Finkenwerder um zwei weitere Abschnitte, in denen entlang der neuen Themen die Zukunft der Luftfahrt gemeinsam gestaltet werden soll.
sb/kk