Startups

Lastenräder sollen Laster ersetzen

3. Dezember 2019
Hamburg fördert den Umstieg aufs Lastenrad. Die saubere, leise und platzsparende Alternative ist der Stadt 1,5 Millionen Euro wert

Hermes testet sie auf der Letzten Meile, Ikea stellt sie seinen Kunden zur Verfügung und Coffee-Shops, wie Coffee-Bike, haben sie als eigenständiges Geschäftsmodell entdeckt: Lastenräder. Und damit noch mehr Hamburger umsteigen, hat die Umweltbehörde ein neues Förderprogramm gestartet. 1,5 Millionen Euro stehen in den nächsten drei Jahren für das Projekt #moinzukunft-Lastenräder bereit.

Zuschüsse und Abwrackbonus

„Unser Ziel ist klar: mehr Lastenräder und weniger Autos und Laster auf Hamburgs Straßen! Das nützt dem Klima, macht die Luft besser und Hamburg leiser“, betonte Jens Kerstan, Senator Behörde für Umwelt und Energie, bei der Vorstellung des Förderprogramms Anfang Oktober in Hamburg Wilhelmsburg. Gefördert werden 33% des Kaufpreises, maximal 2.000 Euro bei E-Lastenrädern und 500 Euro bei normalen Lastenrädern oder für einen Lastenrad-Fahrradanhänger. Beantragt werden kann der Zuschuss von allen Hamburgern – von Privatpersonen, Hausgemeinschaften und Vereinen über einzelne Gewerbetreibende bis hin zu Selbstständigen oder Firmen – bei der Hamburgischen Investitions- und Förderbank | IFB Hamburg. Einen zusätzlichen Abwrackbonus von 500 Euro gibt es bei gleichzeitiger Abschaffung eines Benzin- oder Diesel-Fahrzeugs.

Das Fahrrad als Wirtschaftsfaktor

Kerstan ist von den Vorteilen des Lastenrads überzeugt. „Inzwischen gibt es eine große Auswahl neuer Modelle, ob muskelgetrieben oder elektrisch unterstützt.“ So werde der Umstieg immer attraktiver, weil für jeden Bedarf ein passendes Lastenrad zur Verfügung stehe. „Ob Handwerksbetriebe, Einzel- oder Versandhandel, gerade auf der letzten Meile sind die Lastenräder eine gute Alternative.“ Zudem wird das Rad generell immer mehr zum Wirtschaftsfaktor. „Indem wir die Fahrradstadt Hamburg voranbringen, fördern wir den Absatz vieler Unternehmen, die in diesem Umfeld agieren“, weiß Kerstan. Dazu gehört der Fahrradeinzelhandel ebenso wie die zahlreichen mobilen und stationären Fahrradwerkstädten.

XYZ Cargo: Lastenräder aus Hamburg und Kopenhagen

Und natürlich Fahrradmanufakturen, wie XYZ Cargo, die sich auf Lastenräder spezialisiert haben. „Wir fanden, die Idee des grünen Verkehrsmittels wird ein Stück weit ad absurdum geführt, wenn der Großteil der Räder per Container aus Asien nach Hamburg transportiert wird“, erklärt Gründer Till Wolfer. Seit 2011 bietet XYZ Cargo deshalb in Hamburg und Kopenhagen gefertigte Zwei-, Drei- oder Vierräder mit Lastfläche an, die von Kindern bis Waren alles transportieren können. „In unseren Manufakturen wird zu sozial fairen und ökologisch nachhaltigen Bedingungen produziert“, betont Wolfer. Zu den Kunden des kleinen Unternehmens, sechs Mitarbeiter fertigen rund 250 Räder im Jahr, gehören etwa DHL, verschiedene Biokisten-Anbieter oder Recyclehero.

Lastenräder leasen

Dass Lastenräder inzwischen sogar ´bundesligatauglich` sind, beweist Jan Fischer. Der Geschäftsführer des Basketballteams Hamburg Towers ist seit zweieinhalb Jahren bekennender Lastenradler und rät zum Leasing. „Gerade wenn es um ein elektrisch betriebenes Lastenrad geht, ist die Anschaffung schon mit einer gewissen Investition verbunden. Leasing ist da eine gute Alternative.“ Auch die Weihnachtseinkäufe muss man nicht nach Hause schleppen: StadtRAD Hamburg bietet 20 Lastenräder, knallrote Pedelecs, zum Ausleihen an unterschiedlichen Stationen in der ganzen Stadt an.
ys/ar/kk

Quellen und weitere Informationen

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