IDEA 2020: Das sind die Gewinnerinnen

Von KI bis Networking – Senat vergibt Award für digitale Gleichstellung
03. Dezember 2020
Fünf Frauen im Coworking-Space

Für zukunftsweisende Projektideen sowie herausragendes Engagement für die Gleichstellung von Frauen und Männern im digitalen Raum vergab Hamburgs Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank Ende November den „Innovation in Digital Equality Award“ (IDEA). Eines der zwei Gewinnerprojekte des mit insgesamt 25.000 Euro dotierten Förderpreises trägt den Namen „JustAI" und soll Jugendliche für geschlechtsspezifische Voreingenommenheit durch künstliche Intelligenz sensibilieren. Darüber hinaus wurde der Ehrenpreis für besonderes Engagement in der digitalen Gleichstellung vergeben.

Auszeichnungen für Gleichstellungsprojekte und besonderes Engagement

Sabrina Jodexnis, Julia Heidinger und Stefanie Stoppel vom Social Developers Club überzeugten mit der Konzipierung des Workshops „JustAI“, der Voreingenommenheit (Bias) durch Künstliche Intelligenz (KI) thematisiert. Der Workshop richtet sich an Jugendliche, die unter Anleitung Projekte zu künstlicher Intelligenz eigenständig programmieren und anhand der Projektergebnisse sowie aufklärendem Social-Media-Content ein Bewusstsein über geschlechtsspezifischen Bias in der KI entwickeln sollen.

Eine innovative und skalierbare Möglichkeit, das Monitoring der Gleichstellungsarbeit bzw. des Diversity Managements von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen auf digitaler Plattform zu professionalisieren, bietet laut Jury die cloudbasierte Software „Diversitize“ von Dr. Miriam Stehling. Die Software soll das Sparen von Zeit und Ressourcen ermöglichen und Gleichstellungsziele messbar für alle Bereiche zugänglich machen.

Den diesjährigen Ehrenpreis für besonderes Engagement erhielt Melanie Schütze, die 2019 das branchen- und positionsübergreifende Hamburger Frauennetzwerk „nushu“ gründete, das ein Angebot an digitalen Panels, Workshops und Podcasts für Frauen bereithält und Möglichkeiten zum Networking bietet.

Gegen Diskriminierungen im digitalen Raum

„Die Digitalisierung unserer Gesellschaft hat gleichstellungspolitischen Forderungen noch einmal neues Gewicht verliehen. Viele strukturelle Benachteiligungen haben sich auf digitale Ebenen verlagert oder werden hierdurch noch verstärkt", betonte Gleichstellungssenatorin Fegebank während der digitalen Preisverleihung. „Die mit dem IDEA ausgezeichneten Projekte leisten einen wichtigen Beitrag dafür, frühzeitig für digitale Gleichstellung zu sensibilisieren und Gleichstellungsprozesse mit digitalen Tools weiter voranzubringen. Damit werden gleichzeitig die Weichen dafür gestellt, dass Frauen auch in Hightech-Berufsfeldern stärker repräsentiert werden. Ihre Mitgestaltung und ihre Perspektive brauchen wir, um Diskriminierungen im digitalen Raum entgegenzuwirken.“ Eine unabhängige Fachjury hat die Preisträgerinnen in diesem Jahr aus 21 Einreichungen für den Förderpreis und acht Vorschlägen für den Ehrenpreis ausgewählt.
tn/sb/kk

IDEA Innovation in Digital Equality Award

Mit dem IDEA zeichnet der Hamburger Senat alle zwei Jahre technische Innovationen oder innovative Konzepte von Frauen aus, die Themen und Fragen der Gleichstellungspolitik über digitale Lösungen realisieren bzw. weiterdenken. Das Preisgeld von 25.000 Euro soll die Weiterentwicklung bestehender Projekte und Tools oder die Umsetzung innovativer Konzepte fördern. Startups, einzelne Personen, Vereine und Unternehmen können sich um die Auszeichnung bewerben.