Mobilität

Hochbahn: Green Bond für ein klimaneutrales Hamburg

23. Februar 2021
Hamburg-Takt, E-Busse & Co. Wie die grüne Anleihe von rund 500 Millionen Euro die Mobilitätswende in Hamburg vorantreiben soll

Die CO2-Emissionen in Hamburg sollen bis 2030 um 55 Prozent sinken. Dafür müssen allein im Mobilitätssektor rund 1,4 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart werden. Um diese ambitionierten Hamburger Klimaziele zu erfüllen, ist eine umfassende Mobilitätswende gefragt. Hierfür sind jedoch hohe Investitionen nötig. Um nachhaltige Verkehrsprojekte für ein klimaneutrales Hamburg zu finanzieren, geht die Hamburger Hochbahn AG (Hochbahn) nun neue Wege: Nach eigener Aussage gibt die Hochbahn als erstes deutsches Verkehrsunternehmen einen „Green Bond“. Mit dieser Anleihe beschafft sich das Unternehmen rund 500 Millionen Euro auf dem „grünen“ Kapitalmarkt von institutionellen Anlegern. Das ist geplant.

Hochbahn: 500 Millionen Euro für „grüne“ Projekte

„Wir wollen Hamburgs Busse und Bahnen bis 2030 klimaneutral machen und die Mobilitätswende weiter massiv vorantreiben. Für beides brauchen wir kräftige Investitionen“, erklärt Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende und Aufsichtsratsvorsitzender der Hochbahn. Hierfür sollen die generierten 500 Millionen Euro einen wesentlichen Beitrag leisten. „Dieses Geld wird ausschließlich in ‚grüne‘ Projekte fließen, beispielsweise in 50 neue DT5-Züge, 160 moderne E-Busse oder auch die Instandsetzung der U3“, so Tjarks weiter. 

Der Green Bond traf auf großes Interesse. Nach Aussage der Hochbahn war die Anleihe mehr als 6-fach überzeichnet. Sie hat eine Laufzeit von 10 Jahren und wird mit 0,23 Prozent verzinst. „Wir haben uns im Koalitionsvertrag verständigt, mit nachhaltigen Finanzierungen neue Potenziale zu heben und neue Finanzierungswege für Zukunftsvorhaben unserer Stadt aufzuzeigen“, sagt Hamburgs Finanzsenator, Andreas Dressel. Nach dem Social Bond der Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) über 250 Millionen Euro in 2019 sei die nun getätigte Green Bond Emission der Hochbahn ein Riesenerfolg für Hamburg, so Dressel, und betont: „Während andere noch von Nachhaltigkeit im Finanzwesen reden, setzen wir es ganz konkret in die Tat um.“

Anleihe soll in U-Bahnen, E-Busse und HVV Switch fließen

Der erfolgreichen Platzierung des Green Bond ging laut Hochbahn eine „herausragende Bewertung“ der Nachhaltigkeitsstrategie des Verkehrsunternehmens voraus. Grundlage hierfür ist ein Green Bond Framework, also Rahmenwerk, in dem die Nachhaltigkeitsziele und Verpflichtungen der Hochbahn hinterlegt sind und das den internationalen Standards der ICMA (International Capital Market Association) entspreche..

So sind rund 70 Prozent der generierten Mittel für den U-Bahn-Bereich vorgesehen, darunter die Sanierung der historischen Ringlinie im Innenstadtbereich und das Großprojekt U1-Alstertal im kommenden Jahr. Auf den Busbereich sollen rund 20 Prozent des Anleihevolumens entfallen: Es ist unter anderem geplant, in den kommenden Jahren mehr als 160 emissionsfreie Busse anzuschaffen. Außerdem sollen Betriebshöfe elektrifiziert oder komplett neugebaut werden. Etwa 10 Prozent der Summe sind für in den Bereich Service eingeplant. Hierunter fallen beispielsweise die Erneuerung und Modernisierung von U-Bahn-Haltestellen, die Ausstattung mit Self-Service-Terminals, und der Ausbau von HVV Switch.

So will die Hochbahn klimaneutral werden

Hamburg-Takt als Schlüssel zur Verkehrswende

Ein wichtiger Baustein der Mobilitätswende ist der Hamburg-Takt. Dieser soll maßgeblich dazu beitragen, die CO2-Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren. So zielen die mit dem Green Bond finanzierten Projekte auf die Verlagerung der Mobilität vom eigenen Pkw hin zum ÖPNV ab. Bis 2030 soll der Anteil der Wege, der mit Bus und Bahn zurückgelegt wird, von derzeit 22 Prozent auf 30 Prozent steigen. 
sb/kk 

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