Bilanz

Hamburger Hafen verzeichnet Aufwärtstrend beim Containerumschlag

22. August 2022
Positive Halbjahresbilanz. Der Containerumschlag nahm – im Gegensatz zu anderen nordeuropäischen Häfen – im ersten Halbjahr 2022 leicht zu

Gute Nachrichten für den Hamburger Hafen: Während die großen nordeuropäischen Wettbewerbshäfen Antwerpen-Brügge, Rotterdam und Bremen/Bremerhaven im ersten Halbjahr 2022 Rückgänge im Containerumschlag meldeten, verzeichnete Hamburg als einziger Haupthafen in der Range ein Plus. Ein Umschlagsergebnis von 4,4 Millionen Standardcontainern (TEU) in den ersten sechs Monaten sorgte für einen Zuwachs von 0,9 Prozent, so der Hamburg Hafen Marketing e. V. (HHM) in einer Mitteilung.

Hamburger Hafen: Stabile Entwicklung trotz globaler Herausforderungen

Durchschnittlich ging der Containerumschlag in den vergangenen sechs Monaten an den großen Häfen in Nordeuropa um 4,6 Prozent zurück. Gegen den Trend konnte Hamburg jedoch Marktanteile von 1,1 Prozentpunkte gewinnen und erreichte so laut HHM als einziger der Haupthäfen ein Wachstum im Segment Containerumschlag.

„Das erste Halbjahr 2022 stellte die Hamburger Hafenunternehmen, deren Beschäftigte und alle Logistikpartner und Hafenkunden vor ganz besondere Herausforderungen. So führte der Krieg in der Ukraine zu weitreichenden Sanktionen im Außenhandel, die sich auch in beträchtlichem Umfang auf den Seegüterumschlag im Hamburger Hafen auswirkten und weiter auswirken“, sagte Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing. Dadurch sei es zu einem deutlichen Rückgang beim Massengutumschlag gekommen. Doch beim in Hamburg dominierenden Stückgutumschlag sei die Entwicklung hingegen stabil, erklärt Mattern weiter: „In diesem Umschlagsegment wurde beim konventionellen Stückgut mit insgesamt 798.000 Tonnen sogar ein zweistelliges Plus von 34,3 Prozent erreicht.“ Auf der Schiene blieb das Umsatzvolumen mit 1,4 Millionen TEU auf den Gleisen der Hamburger Hafenbahn nur knapp unter dem Vorjahresniveau (Minus 0,2 Prozent).

Top 3 Handelspartner und Bau weiterer Landstromanlagen 

Ein Grund für das positive Ergebnis sei auch die verbesserte Infrastruktur am Hafenstandort Hamburg. So nutzten bereits 117 Großcontainerschiffe die im Januar abgeschlossene Fahrrinnenanpassung und trugen damit laut HHM zu einer Umschlagsteigerung von acht Prozent pro Anlauf bei. Die wichtigsten Top 3 Handelspartner blieben dabei unverändert China, die USA und Singapur. Darüber hinaus startete an den Containerterminals Burchardkai, Tollerort und Eurogate sowie am Kreuzfahrtterminal Steinwerder im ersten Halbjahr 2022 der Bau von Landstromanlagen. Der Testbetrieb soll 2023 erfolgen. Eine erste Anlage am Kreuzfahrtterminal Altona ist bereits seit 2016 in Betrieb. Der Hamburger Hafen sei damit in Europa Vorreiter im Bereich Landstromversorgung und Nachhaltigkeit, sagte Friedrich Stuhrmann, Mitglied der Geschäftsleitung bei der Hamburg Port Authority.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2022

Vor dem Hintergrund der eingetrübten gesamtwirtschaftlichen Lage, geprägt durch einen zu erwartenden Anstieg der Energiepreise und einer Abschwächung beim Konsum, erwartet die Marketingorganisation des Hamburger Hafens für die weitere Entwicklung des Seegüterumschlags „eher eine Abschwächung“. So sei ein Umschlagergebnis von ca. 130 Millionen Tonnen und 8,7 Millionen TEU für das Geschäftsjahr 2022 „optimistisch, aber nicht ausgeschlossen“, sofern sich die Transportketten und die weltwirtschaftliche Lage stabilisieren.
nj/sb

Quellen und weitere Informationen

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