Investition

Hamburg Invest: Höchstwert bei Unternehmensinvestitionen

28. Februar 2023
52 Unternehmen siedelten sich 2022 mithilfe von Hamburg Invest neu in der Hansestadt an. Dabei wurden 828 Millionen Euro in Hamburg investiert

52 Unternehmen wurden 2022 durch die städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hamburg Invest neu angesiedelt. Dabei investierten die Unternehmen im vergangenen Jahr 828 Millionen Euro in Hamburg - ein Höchstwert, so die Hamburg Invest am Dienstag auf einer Pressekonferenz bei der Vorstellung der Jahreszahlen im Hamburger Rathaus. Rund 7.400 Arbeitsplätze seien durch die Aktivitäten neu geschaffen oder in Hamburg gesichert worden. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine bedingte geopolitische Situation sorgen demnach nach wie vor für ein gedämpftes Investitionsklima. Einschränkend würden sich zudem die Preissteigerungen bei Bau- und Energiekosten sowie die Preiserwartungen der Immobilienbranche bei zukünftigen Projekten auswirken.

Investitionsvolumen steigt in Hamburg auf Rekord-Niveau an

Der Standort Hamburg bleibe national und international nachgefragt. So konnte die Investitionsagentur Hamburg Invest 52 Neuansiedlungen von Unternehmen in Hamburg und 39 Expansionsvorhaben am Standort begleiten. Von den neu angesiedelten Firmen kamen demnach 25 aus dem Ausland. Im Vergleich zum Vorjahr sei das Investitionsvolumen in 2022 von 752 Millionen Euro auf 828 Millionen Euro auf ein neues Rekord-Niveau gestiegen. Die rund 960 Firmen, die insgesamt betreut wurden, kommen überwiegend aus dem deutschen Mittelstand (rund 600) oder sind Startups (rund 200). Hamburg Invest hat im vergangenen Jahr insgesamt 12,2 Hektar Gewerbefläche an Unternehmen vermittelt. Davon waren rund 3,7 Hektar private und rund 8,4 Hektar städtische Flächen, darunter 6 Flächen der Hamburg Invest Entwicklungsgesellschaft.

7.400 Arbeitsplätze gesichert, vor allem in Zukunftsbranchen

„Es sind gut 7.400 Menschen, die einen neuen Arbeitsplatz gefunden haben oder deren Arbeit gesichert wurde – das ist ein toller Erfolg, auch, weil wir damit Arbeits- und Fachkräfte in Hamburg binden“, so Hamburgs Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard. Die meisten neuen Arbeitsplätze seien in den Bereichen Mobilität, Life Sciences, Energie und Logistik geschaffen worden. „In diesen Branchen besteht viel Dynamik, und Hamburg ist ein Standort, der gerade für Zukunftsbranchen gefragt ist. Unternehmensansiedlungen schaffen neben Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen aber auch einen zusätzlichen Nutzen, indem sie Hamburg als Innovationsstandort stärken. Das legt zugleich die Grundlage für weitere Wertschöpfung durch Unternehmen und Innovationen, die langfristig die Lebensqualität in Hamburg erhöhen“, erklärt Leonhard weiter.

Ungebrochene Nachfrage am Innovationsstandort Hamburg

„Trotz der weltwirtschaftlichen Unsicherheiten und veränderten Finanzierungsbedingungen sehen wir auch in 2022 kräftige Investitionen seitens der Hamburger Wirtschaft“, ergänzt Dr. Rolf Strittmatter, Geschäftsführer der Hamburg Invest GmbH. Nach wie vor bestehe eine ungebrochene Nachfrage vor allem nach großen Flächen, die industriell-gewerblich genutzt werden können. „Zudem benötigen Unternehmen Flächen, um Innovationen umsetzen zu können. Beides bringt den Standort Hamburg voran. Daher unterstützen wir im Rahmen der regionalen Innovationsstrategie gezielt technolologie- und wissensbasierte Unternehmen mit einer hohen Wertschöpfung pro Arbeitsplatz bei der Suche nach geeigneten Flächen in Hamburg“, so Strittmatter weiter.

Studie belegt Nutzen für die gesamte Stadtwirtschaft

Nach einer Untersuchung des CIMA Instituts für Regionalwirtschaft GmbH seien durch das Engagement von Hamburg Invest im Jahr 2022 Wertschöpfungseffekte in Höhe von insgesamt 1,6 Milliarden Euro angestoßen worden.

Neben den direkten und indirekten Effekten von Investitionen spielen beispielsweise auch die Menschen, die aufgrund der Ansiedlung in rund 7.400 neu geschaffenen oder gesicherten Arbeitsplätzen tätig sind, eine wichtige Rolle, indem sie als Konsument:innen und Steuerzahler:innen in der Stadt zur Wertschöpfung beitragen. Die fiskalischen Effekte liegen den Berechnungen des Instituts zufolge bei rund 160 Millionen Euro.

Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard und Hamburg Invest-Geschäftsführer Dr. Rolf Strittmatter präsentierten die Ergebnisse

Fokus auf Startups und Ansiedlungen im Bereich Innovationen

Die Startup-Unit von Hamburg Invest verzeichnet den Angaben zufolge weiterhin eine ungebrochene Nachfrage nach Gründungsberatungen aus verschiedenen Technologiebereichen, die über eine Startup-Sprechstunde sowie Ad-hoc Beratungen bedient werden. Durch eine Vielzahl von Veranstaltungen soll das Startup-Ökosystem in Hamburg gestärkt und extern vermarktet werden. Darüber hinaus wurden 2022 im Auftrag der Behörde für Wirtschaft und Innovation die Ausgestaltung der neuen Online-Plattform „Startup City Hamburg“ sowie das internationale Ansiedlungsprojekt „Scaleup Landing Pad Hamburg“ ins Leben gerufen. Startup City Hamburg bildet das Hamburger Startup Ökosystem zentral auf einer Plattform ab, einschließlich aller Förder- und Finanzierungsangebote. Das Scaleup Landing Pad für internationale wachsende Startup-Unternehmen wird genutzt, um potenzielle Ansiedlungskandidaten zu gewinnen und im Prozess der Niederlassungsgründung in Hamburg zu begleiten.

Entwicklungen der Quellmärkte im asiatischen Raum

Aufgrund des Angriffskrieges auf die Ukraine und der verhängten Sanktionen gegen Russland fiel dieser Quellmarkt im vergangenen Jahr kurzfristig in sich zusammen und werde weiter für Neuansiedlungen keine relevante Rolle spielen, hieß es weiter. Der Bereich Internationale Investitionen stehe daneben auch vor dem Hintergrund der geopolitischen Lage im asiatischen Raum und den dort restriktiv fortgesetzten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie weiterhin unter großem Druck. Das nach der Pandemie wiederaufgenommene Reise- und Kongressgeschäft ermöglicht jedoch neue Perspektiven.

Ausweitung der Aktivitäten in weiteren Quellmärkten

Die Aktivitäten in den Quellmärkten wie Singapur, USA, Großbritannien, Japan, Türkei oder Polen wurden ausgeweitet, was sich vor allem 2023 auszahlen soll. Neben Deutschland stehen mit Blick auf das laufende Jahr außerdem unverändert die strategischen Quellmärkte wie Indien, Dänemark oder Großbritannien im Fokus der Akquise, wenngleich die Kostenbelastungen durch Krieg in der Ukraine und Kostensteigerungen auch für das Jahr 2023 fortgesetzt deutliche Auswirkungen im Investitionsbereich mit sich bringen würden.
imb/nj/kk

Quellen und weitere Informationen

Über Hamburg Invest

Hamburg Invest ist die One Stop Agency für Ansiedlungen und Investitionen in Hamburg sowie zentraler Partner der Hamburger Wirtschaft zu allen Themen der Wirtschaftsförderung. Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen gibt es vielfältige Serviceangebote. Die Vermarktung städtischer Gewerbe- und Industrieflächen - von der Flächenentwicklung über Werbung und Kundenansprache bis zur Grundstücksvergabe - ist eine weitere Aufgabe. Technologie- und wissensbasierte Startups finden hier u. a. durch die Startup Unit und die Startup City Hamburg ihre zentrale Anlaufstelle.

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