SXSW

Happytown: Der Name ist Programm

2. Mai 2019
Norderstedter Startup ATMO will mit ganz eigenem Festival-Konzept die gesamte Metropolregion erobern

Viele Menschen denken bei Glückstadt als erstes an Matjes – immerhin blickt die Hafenstadt auf eine jahrhundertealte Hering- und Walfischfang-Tradition zurück. Doch wenn es nach Jonathan Hendess und Henrik Wiedwald geht, soll Glückstadt in Zukunft vor allem für ein außergewöhnliches Festival in der Metropolregion stehen: Happytown. Das Modern Culture Festival findet vom 5. bis 7. Juli zum zweiten Mal in Glückstadt statt und hat bei seiner Premiere 2018 seinem Namen alle Ehre gemacht: Zwischen 3.500 und 5.000 Festivalbesucher aller Generationen feierten bei Traumwetter glücklich auf dem ehemaligen Hafengelände Docke direkt an der Elbe.

Kombination aus Kunst, Kultur, Sport, Wissenstransfer und Kulinarik

„Das Gelände hat uns inspiriert“, erzählt Wiedwald. „Vom ersten Moment an haben wir das Potential erkannt und vor unserem inneren Auge nicht nur Bühne und Foodtrucks gesehen, sondern dazu all das, was den besonderen Mix dieses Festivals ausmachen sollte“, so der 20-Jährige. Denn die beiden Gründer von ATMO-Events wollten nicht nur eine weitere coole Party auf die Beine stellen, sondern durch neue Ansätze, die Kunst und Kultur, Sport, Wissenstransfer und Kulinarik verbinden, ein Event schaffen, „das so bisher noch nicht da war“. ATMO versteht sich als Kreativ-Plattform, die jungen Talenten aus ganz unterschiedlichen kreativen Richtungen die Chance bietet, sich bei Projekten zu präsentieren.

Interaktion: Besucher werden Teil von Kunstwerken

„Bei Happytown wird dieser Ansatz besonders deutlich“, erklärt Wiedwald. Ziel des Festivals ist es, einen temporären Ort zu schaffen, an dem möglichst viele kulturelle Angebote eine bunte Landschaft bilden, in der es viel zu entdecken gibt. „Durch prozess-künstlerische Werke werden auch die Besucher Teil von Kunstwerken, manchmal bewusst – Stichwort Body-Art – und manchmal unbewusst. Und das Festival wandelt sich dabei von Stunde zu Stunde“, so Wiedwald. Ein Kunstwerk, das sich auch jeden Fall kontinuierlich wandeln wird, ist die Graffitiwand. Eine 75 Meter lange Mauer wird zum Sprayen frei gegeben. Ein weiterer Bereich, der zum Austoben einlädt, ist die Skate Area. Auf dem Skatepark des Geländes wird ein Skate Contest stattfinden, bei dem über den Tag verteilt Skater gegeneinander antreten werden.

Auf dem Weg zu einer CO²-neutralen Festival-Bilanz

Neben dem bunten Mix an Angeboten, ist Nachhaltigkeit ein wesentlicher Aspekt des Happytown-Konzepts. „So wird es ausschließlich Mehrwegbecher und -Verpackungen geben und wir verzichten auf Diesel-Generatoren. Stattdessen bekommen wir 100% Ökostrom von den Stadtwerken Glücksstadt“, betont Wiedwald. Für das Festival 2020 werde eine CO²-neutrale Bilanz angestrebt. Der Sonntag ist dann vor allem dem Wissensaustausch gewidmet, „Es wird Poetry Slams, Lesungen, Speaker und Workshops geben – zu Themen rund um Nachhaltigkeit, Innovation, Gesellschaft und Kultur.

Per Partyboot von Hamburg zum Happytown-Festival

Zum Nachhaltigkeitsgedanken gehört auch, dass sich die Happytown-Macher Gedanken über eine autoalternative Anreise gemacht haben – schließlich will das Festival nicht nur Glückstädter glücklich machen, sondern zielt auf die gesamte Metropolregion ab. Das macht immerhin etwa 5,3 Millionen potentielle Festivalbesucher. „Wir rechnen aktuell mit* 15.000 bis 20.000 Besuchern* und einen Teil erwarten wir per Bahn und per Schiff“, freut sich Wiedwald. Nicht nur wird das Festival in diesem Jahr auf drei Tage erweitert – 2018 war es auf zehn Stunden ausgelegt – statt einer wird es drei Bühnen geben. „Eine davon ist ein Partyboot, das als Festival-Shuttle von den Landungsbrücken aus die Hamburger zu uns bringen wird und dann am Anleger Docke zur Bühne wird.“

Freier Eintritt dank Festival-für-Jedermann-Konzept

Was sich nicht ändert, ist der freie Eintritt. „Schließlich geht es uns darum, ein Festival für Jedermann zu sein, Eintrittspreise funktionieren da nicht.“ Damit das Festival trotzdem auch finanziell funktioniert, gibt es verschiedene Geldquellen – von Förderungen, vornehmlich durch Stiftungen, über Sponsoring und Crowdfunding bis hin zu den Getränkeeinnahmen.
ys/kk

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