Weltpremiere: Volocopter-Frachtdrohne fliegt über Hamburger Hafen

Sie ist knapp 10 Meter breit, zwei Meter hoch, wiegt gut 600 Kilogramm und ist mit 18 Rotoren ausgestattet. Am Dienstag (12. Oktober) hat der Flugtaxi-Pionier Volocopter eine eigens entwickelte Frachtdrohne („Volodrone“) erstmals im öffentlichen Raum fliegen lassen – im Rahmen des ITS Weltkongresses 2021 in Hamburg. Der rund dreiminütige Testflug fand im Reallabor Homeport im Hamburger Hafen statt. In Kooperation mit dem weltweiten Logistikdienstleister DB Schenker zeigte die Drohnen-Firma aus Baden-Württemberg anhand einer End-to-End-Frachtdemonstration, wie sich die unbemannte, elektrische Nutzdrohne in logistische Lieferketten einbinden lässt.
Volocopter präsentiert auf ITS Weltkongress innovative Frachtdrohne
Der Testflug startete um kurz nach 15.00 Uhr im Hamburger Hafen und erreichte eine maximale Flughöhe von 22 Metern. Für die Logistiksimulation wurde die elektrische Lastendrohne mit einer Ladebox ausgerüstet (s. Foto), die eine Ladung in der Größe einer Europalette enthielt. Nach einem reibungslosen Start transportierte die unbemannte, elektrische Nutzdrohne die Fracht zu einem DB Schenker Cargo Bike und landete dort. Um die multimodale und vollelektrische Zustellung auf der „letzten Meile“ zu komplettieren, wurde die Lieferung per Lastenfahrrad an den Zielort gebracht.
Florian Reuter, CEO von Volocopter, zeigte sich vor Ort überzeugt davon, dass die Frachtdrohne „bestehende Logistikprozesse robuster, effizienter und nachhaltiger" machen werde. Mit dem ersten öffentlichen Flug der Drohne in Hamburg sei gezeigt worden, wie der Einsatz von Drohnen die bestehende Logistikinfrastruktur für den Land- oder Seetransport erweitern und dadurch neue Lieferketten und Transportwege schaffen könne, so die Projektpartner.
Transport von bis zu 200 kg Fracht auf einer Distanz von maximal 40 Kilometern
Im kommerziellen Betrieb kann die Schwerlastdrohne laut Volocopter bis zu 200 Kilogramm transportieren, auf einer Distanz von bis zu 40 Kilometern. Das auf den Transport von Europaletten ausgelegte Luftfahrzeug soll zukünftig autonom betrieben werden, also außerhalb der Sichtweite des Piloten (BVLOS – beyond visual line of sight). Dies ist in Deutschland bislang nur mit einer Sondergenehmigung möglich.
sb/kk
ITS Weltkongress Hamburg 2021
„Experience Future Mobility Now“ – Unter diesem Motto findet noch bis Freitag (15. Oktober) 2021 der führende Kongress für intelligente Verkehrs- und Transportsysteme (ITS Weltkongress) in Hamburg statt. Gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern stellt die Hansestadt die neuesten Trends rund um Digitalisierung, Mobilität und Logistik vor. Eines der Fokusthemen ist Urban Air Mobility, also urbane Luftmobilität. Als Schaufenster für intelligente Mobilität, vernetzten Verkehr und smarte Logistik der Zukunft richtet sich der Kongress am 14. Oktober mit einem Public Day auch an die Bürger*innen der Metropolregion Hamburg.
Der ITS Weltkongress ist Teil der vom Hamburger Senat 2016 verabschiedeten und bis ins Jahr 2030 reichenden ITS-Strategie. Aus mehr als 170 ITS-Projekten hat die Stadt 42 Ankerprojekte definiert, die auf dem ITS Weltkongress präsentiert werden – vom autonomen E-Shuttle bis zur KI-Inspektionsdrohne.