Smart City: 25 Millionen Euro für Innovationszentrum in der HafenCity

Autonomes Fahren, 5G, Internet of Thing (IoT) – Technologien wie diese bestimmen die digitale Infrastruktur für die Smart City von morgen. In der Hamburger HafenCity sollen sogenannte Wireless Technologies zukünftig weiterentwickelt und erprobt werden: Ab 2021 wird auf dem Grasbrook ein Innovationszentrum für smarte Infrastrukturen und Mobilität entstehen, wie Jörg Müller-Lietzkow, Präsident der HafenCity Universität (HCU) Anfang Dezember bekannt gab. Der Bund unterstützt den Aufbau des Hamburg Wireless Innovation Competence Center (HAWICC) mit 25 Millionen Euro. Das HAWICC soll einer von drei bundesweiten Standorten des vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geplanten „Deutschen Zentrums Mobilität der Zukunft“ werden und maßgeblich zu Grundlagenforschung und Technologietransfer im Bereich der kabellosen Digitaltechnologien beitragen.
Wireless Technologies als digitales Skelett der Smart City
Mobilität und kabellose Digitaltechnologien seien ein wichtiger Teil der Industrie 4.0 und werden auch den Alltag der Bürger*innen zunehmend prägen, betonte Müller-Lietzkow während der digitalen Pressekonferenz am 1. Dezember, bei der die Pläne für das Smart-City-Zentrum in der HafenCity erstmals vorgestellt wurden. Wireless Technologies verbänden Energiesysteme, Gebäude und Industriestrukturen, bestimmten die Mobilität der Zukunft und die digitale Infrastruktur in den Smart Cities, so der HCU-Präsident, der das Projekt in seiner Funktion als Professor für Ökonomie und Digitalisierung eingeworben hat, weiter. Sie seien zunehmend das digitale Skelett der Städte: „Diese Technologien sind somit selbst Teil der kritischen Infrastruktur. Es ist entscheidend, sie nicht nur zur Anwendung zu bringen, sondern sie auch selbst zu entwickeln, damit wir sie besser verstehen und beherrschen können.“
Am HAWICC soll zukünftig im Bereich der Hardware- als auch der Softwareentwicklung geforscht, neue Dienstleistungen und Geschäftsmodelle entwickelt sowie Fragen der Datensicherheit und Cybersecurity behandelt werden. Auch das Thema künstliche Intelligenz werde in dem Zentrum eine Rolle spielen.
Reallabor mit eigenem Campus geplant
Mit dem Bau eines neuen innovativen Wohnquartiers auf dem Grasbrook unweit der Hamburger Innenstadt und der HafenCity Universität biete sich die einmalige Chance, ein spezifisches Cluster und einen eigenen Campus aufzubauen, bei dem Forschung und Entwicklung in eine Art Reallabor eingebettet seien. „Das HAWICC wird als offenes Zentrum einen wichtigen Baustein im Sinne der dritten Mission der Hochschulen, des Transfers, leisten“, so Müller-Lietzkow und betont, dass das Projekt offen für die Beteiligung weiterer Partner sei. Er könne sich beispielsweise im Bereich Transfer eine Zusammenarbeit mit der der Universität Hamburg vorstellen und Kooperationen mit Forschungseinrichtungen wie dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) oder dem Fraunhofer Institut sowie Partnern aus der Wirtschaft, wie dem ebenfalls in Hamburg ansässigen Technologieunternehmen NXP Semiconductors. Ziel sei es, bis 2024 mit dem HAWICC sichtbare Erfolge in Form erster Startups und Ansiedlungen sowie einen Aufbau der Forschungsaktivitäten inklusive der Einrichtung neuer Professuren zu erreichen.
ITS Weltkongress 2021 in Hamburg
Passend zum geplanten Baustart findet im 2021 der Intelligent Transport Systems World Kongress (ITS) in Hamburg statt. Der ITS-Kongress gilt mit etwa 15.000 Fachbesuchern als weltweit größte Veranstaltung für intelligente Verkehrssysteme. Bis dahin will sich Hamburg weiter als Modellstadt und Labor für intelligente Verkehrs- und Logistiklösungen positionieren. Zu den Schwerpunktthemen des Kongress gehören unter anderem automatisierte, kooperative und vernetzte Mobilität, Mobility on Demand und intelligente Infrastruktur.
sb