Wasserstoff

Lieferdrohnen mit Wasserstoffantrieb: ZAL und Wingcopter kooperieren

6. April 2023
Das Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung Hamburg und Drohnenhersteller Wingcopter starten Entwicklungspartnerschaft. Das sind die Pläne

Nach wie vor gibt es Regionen auf der Welt, die so abgelegen sind, dass sie auf konventionellem Wege nicht gut erreichbar sind. Allerdings sind die Menschen auch dort auf wichtige Güter, wie Medizin, angewiesen. Eine mögliche Lösung dieses Problems könnten Lieferdrohnen sein. So hat zum Beispiel der Drohnenhersteller Wingcopter aus dem hessischen Weiterstadt eine innovative Drohne entwickelt, die schwenkbare Rotoren mit Tragflächen kombiniert. Dadurch fliegen die Drohnen laut Gründer effizienter und belastbarer. In Zukunft sollen diese Lieferdrohnen noch leistungsstärker sein und dabei mit grünem Wasserstoff angetrieben werden. Dafür arbeitet Wingcopter nun mit dem Hamburger Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL) zusammen. Dort soll eine geeignete technische Lösung zur Umrüstung entwickelt werden.

Am ZAL wird Wasserstoff für Urban Air Mobility nutzbar gemacht

„Unsere Mission ist es, Wasserstoff in die Luft zu bringen und dabei innovative Lösungen für eine nachhaltige Luftfahrt zu schaffen“, erklärt Roland Gerhards, CEO der ZAL GmbH. „Mit Wingcopter haben wir ein Unternehmen als Partner gefunden, das nicht nur durch die Flugleistungen der entwickelten Drohne beeindruckt, sondern auch durch eine klare Vision überzeugt – nämlich wie Urban Air Mobility und insbesondere Drohnenlieferungen dazu beitragen können, das Leben von Menschen zu verbessern“, so Gerhards weiter. Ziel der Entwicklungspartnerschaft ist es, die Flugdauer zu erhöhen, dabei aber die charakteristischen Flugfähigkeiten des Wingcopters zu erhalten. Dabei können die Mitarbeiter:innen am ZAL auf Erfahrungen aus der Entwicklung einer eigenen Wasserstoffdrohne zurückgreifen.

Die Vorteile eines Wasserstoff-Antriebs für Wingcopter

„Wir haben uns schon immer gewünscht, dass der Wingcopter noch weiter fliegen kann und in dem Zuge auch über Brennstoffzellen nachgedacht“, sagt Tom Plümmer, Geschäftsführer von Wingcopter. Das Unternehmen konnte mithilfe ihrer Lieferdrohne bereits erfolgreich medizinische Güter in geografisch schwer erreichbare Regionen in Afrika, Europa und anderen Teilen der Welt ausliefern. Der Vorteil des Wingcopters ist, dass in ihm Komponenten einer Drohne mit Tragflächen verbunden werden. Dabei startet er senkrecht wie eine Drohne und wechselt dann durch schwenkbare Rotoren in einen effizienteren Vorwärtsflug. Durch einen emissionsfreien Antrieb mit Wasserstoff könnten die Flugreichweite erhöht und somit noch weiter entfernte Ziele erreicht werden.
nj/sb

Quellen und weitere Informationen

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