Nachhaltigkeit

Holy Shit: Startup entwickelt biologisch abbaubare Masken

25. Juni 2021
Studentische Gründer setzen auf Cradle to Cradle-Prinzip, um coronabedingte Umweltweltverschmutzung zu stoppen

Der Wind in Pandemiezeiten treibt vor allem zwei Dinge vor sich her: Weggeworfene Coffee-2-go-Becher – und Masken, die sich verselbstständigt haben. Dieser 'coronabedingten' Umweltweltverschmutzung will das studentische Start-Up Holy Shit mit ihrer biologisch abbaubaren VivaMask entgegenwirken. „Unsere Masken werden aus Lyocell hergestellt, das ist eine aus natürlichen Rohstoffen industriell hergestellte Faser“, erklärt Mitgründerin Lea Lensky. Bei der Produktion von Lyocell – Cellulose, die aus Buchen- oder Eukalyptus-Bäumen gewonnen wird – werde etwa zehnmal weniger Wasser und sechsmal weniger Fläche benötigt als beim Baumwoll-Anbau. 

100prozentig biologisch abbaubar

Auch wenn die Inzidenzzahlen weiter zurückgehen, Masken als solche werden uns noch eine ganze Weile begleiten. „Und Masken werden auch weiterhin verloren gehen“, ist Mitgründer Victor Louis Büchner überzeugt. „Laut der Naturschutzorganisation OceansAsia sind bereits über 1,5 Milliarden Masken in Meeren gelandet. Unsere Masken sind zu 100% biologisch abbaubar, schadstofffrei und werden ohne giftige Farbstoffe hergestellt. Sie schaden somit weder Mensch noch Umwelt.“

Cradle to Cradle: Den biologischen Kreislauf mitdenken

Holy Shit hat sich den Cradle to Cradle-Prinzipien verschrieben. Also dem Design-Gedanken von der Wiege zur Wiege: Die Produktentwicklung wird auf den biologischen Kreislauf hin konzipiert. Pionier des Cradle to Cradle-Design-Konzepts ist Michael Braungart, Gründer der Environmental Protection Encouragement Agency und Professor an der Leuphana Universität in Lüneburg, wo Lensky und Büchner studieren. Während die 24-Jährige Kulturwissenschaften und Betriebswissenschaften im Doppelstudium absolviert, studiert Büchner, 23, International Business Administration & Entrepreneurship. Beide schreiben aktuell an ihrer Bachelor-Arbeit. Das Studium hat sie zum Gründen motiviert, erzählen sie. „Die Seminare bei Professor Braungart waren sehr praxisnah, das wollten wir noch ein Stück weitertreiben. Das Wissen sollte raus aus der Universität in die Praxis – da schien eine Gründung das ideale Tool“, so Büchner. „Professor Braungart hat uns dabei maßgeblich unterstützt, unter anderem mit dem Stammkapital und der Idee des Namens“, ergänzt Lensky.

Name soll in Erinnerung bleiben

Der erschien den Studierenden zunächst zwar cool, aber auch skurril. „Tatsächlich ist der Name Holy Shit ein absoluter Erfolg. Die Bekanntheit von Professor Braungart öffnet Türen und unser Name bleibt dann in Erinnerung“, erzählt Büchner. Mit der VivaMask hat Holy Shit zwar als erstes ein Produkt auf den Markt gebracht – in Kooperation mit den Unternehmen Climatex AG und der Viotrade GmbH – eigentlich aber ist das Startup ein Beratungsunternehmen. „Wir beraten Unternehmen, die ihre Produkte nach Cradle to Cradle-Prinzipien entwickeln möchten. Aktuell kommen unsere Kunden beispielsweise aus dem Bau- oder Sport-Sektor, wo etwa Sportgeräte oder Yoga-Matten nach Cradle to Cradle-Gesichtspunkten entwickelt werden.“ Und wie wird es für Holy Shit weitergehen, wenn beide ihr Studium abgeschlossen haben? Büchner lacht: „Es ist unser Baby, wir werden es weiter betreuen und groß machen.“
ys/kk

Quellen und weitere Informationen

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