HAW Hamburg forscht mit FH Erfurt zur „urbanen Walkability"

Wie bewegungsfreundlich sind Städte und Quartiere? Interdisziplinäres Forschungsprojekt zur Gesundheitsfolgenabschätzung in der Stadtentwicklung
29. Dezember 2020
Luftaufnahme Alster

Ein neues Verbundprojekt vom Competence Center Gesundheit (CCG) der HAW Hamburg und dem ISP – Institut für Stadtforschung, Planung und Kommunikation der Fachhochschule Erfurt untersucht die Möglichkeiten zu einer aktiven Bewegungsförderung durch eine gesundheitsförderliche Stadtplanung. Das Projekt mit dem Titel „Gesundheitsfolgenabschätzung in der Stadtentwicklung“ (GFA_Stadt) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit mehr als 400.000 Euro bis Herbst 2023 gefördert.

Höhere Lebensqualität und verbesserte Gesundheit als Ziel

Die Gesundheitsfolgenabschätzung (GFA) ist ein Verfahren, mit dem positive sowie negative Auswirkungen von kommunalen Vorhaben und Planungen zur Förderung der Gesundheit der Bevölkerung möglichst frühzeitig eingeschätzt werden sollen. Es wird eingesetzt, um Gesundheitsrisiken zu vermeiden und um einen zusätzlichen Beitrag zur Gesundheitsförderung der Bevölkerung zu leisten: „Hauptzielsetzung ist es, ein umfassendes, integriertes und partizipatives Modell zur Gesundheitsfolgenabschätzung für Kommunen in Deutschland zu entwickeln. Ein Online-Tool soll die praktische Umsetzung unterstützen“, erklärt einer der beiden Projektleiter, Professor Dr. Joachim Westenhöfer vom CCG der HAW Hamburg. 

Die Umsetzung erfolgt in Zusammenarbeit mit ausgewählten Quartieren im Hamburger Bezirk Eimsbüttel und in der Stadt Gera. Im Fokus steht die sogenannte Walkability, also die Bewegungsfreundlichkeit von Städten und Quartieren. Eine verbesserte Walkability könne einen deutlichen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität und Gesundheit der Bewohner*innen leisten. Sie regt eine aktivere und gesündere Lebensweise an, fördert die soziale Interaktion in der Nachbarschaft und soll zu einer saubereren Umwelt beitragen.

Interdisziplinäres Forschungsteam

Das Projekt wird von einem interdisziplinären Forschungsteam, bestehend aus Gesundheitswissenschaftler*innen, Stadtplaner*innen und Informatik*innen, am CCG und am ISP – Institut für Stadtforschung, Planung und Kommunikation durchgeführt. Das Forschungsprojekt ist auf drei Jahre angelegt und wird im Rahmen des Programms „Forschung an Fachhochschulen – FH Sozial“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
sb/kk

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