Frauen in MINT-Berufen: Bewerberinnen-Rekord bei proTechnicale

Deutlich mehr junge Frauen bewerben sich auf MINT-Orientierungsjahr. Technisch orientiertes Gap Year soll Frauenanteil in MINT-Studiengängen erhöhen
28. Oktober 2021
proTechnicale

Noch immer sind Frauen sind in den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) stark unterrepräsentiert. Doch das Interesse an technischen Themen scheint bei Abiturient*innen zu steigen - zumindest wenn es nach den aktuellen Bewerbungszahlen für das MINT-Orientierungsjahr proTechnicale geht. Das technisch orientierte Gap Year habe 2021 einen neuen Bewerberinnen-Rekord verzeichnet, so die für das Projekt verantwortliche gemeinnützige SOPHIA.T GmbH in einer Mitteilung. Die Zahl der Interessentinnen sei im Vergleich zum Vorjahr im 74 Prozent gestiegen. Das Orientierungsjahr wird in diesem Jahr zum elften Mal durchgeführt und maßgeblich von der Hamburger Wirtschaftsbehörde sowie Unternehmen und Stiftungen unterstützt.

proTechnicale soll Frauenanteil in MINT-Studiengängen erhöhen

Der diesjährige proTechnicale-Jahrgang startete am 1. Oktober 2021 in Hamburg mit 15 jungen Frauen aus ganz Deutschland (siehe Titelbild). Als Homebase des Orientierungsjahres dient mit dem Hamburger ZAL TechCenter eines der innovativsten Forschungszentren für die zivile Luftfahrt weltweit. Ziel des Projekts sei es, die technischen Talente der Teilnehmerinnen zu fördern und ihr Selbstbewusstsein zu stärken, erklärte Projektleiterin Friederike Fechner.

Die Anzahl der Studentinnen in MINT-Fächern sei in den letzten Jahren zwar gestiegen, doch würden sie immer noch weniger als ein Drittel der Studierenden ausmachen. „Wir haben mit unserem Projekt durchaus einen Anteil an der positiven Tendenz. Immerhin entscheiden sich mehr als 90 Prozent unserer Absolventinnen für ein MINT-Studium“, berichtete Fechner. „Darauf können und wollen wir uns natürlich nicht ausruhen.“ Man arbeite weiterhin daran, noch mehr junge Frauen mit dem Angebot zu erreichen.

Orientierungsjahr bietet abwechslungsreiches Programm

Für die Teilnehmerinnen stehen nach Angaben von proTechnicale neben Mathematik und Physik, Technischem Zeichnen und Computer Aided Design auch Selbstreflexion, Rhetorik sowie Team- und Konfliktmanagement auf der Agenda. Ergänzt werde der Mix durch mehrwöchige Praktika im In- und Ausland, Netzwerkveranstaltungen und Firmen-Speed-Datings. Im Juli 2021 war proTechnicale durch den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft als „Bildungsort des Monats“ ausgezeichnet worden. Das Orientierungsjahr stärke die Persönlichkeiten der Teilnehmerinnen, damit sie in einer oft noch von Männern dominierten Arbeitswelt ihren Weg gehen.

Serie der Hamburg News: „Female AI“

Wie Frauen in der ebenfalls noch von Männern geprägten Zukunftsbranche der künstlichen Intelligenz Fuß gefasst haben, zeigen die Hamburg News in der Serie „Female AI – vier Fragen an Frauen aus der KI“.

Teil 1: Künstliche Intelligenz: vier Fragen an Ela Daniliuc, Synergeticon
Teil 2: Frauen erobern die Schlüsseltechnologie: vier Fragen an Franziska Wittleder
Teil 3: So erobert Startup-Gründerin Lena Weirauch die KI-Branche
tn/kk