Energiewende

Fernwärme aus Wind: Power-to-Heat-Anlage in Wedel feiert Richtfest

26. Juli 2022
Anlage in der Metropolregion Hamburg wandelt Wind in grüne Fernwärme um. Ab Herbst sollen so bis zu 27.000 Haushalte versorgt werden können

Mit einem Richtfest wurde auf dem Gelände des Heizkraftwerks Wedel der Rohbau einer der größten Wind-zu-Wärme-Anlagen in Deutschland gefeiert. Die sogenannte Power-to-Heat-Anlage (P2H) in der Metropolregion Hamburg soll bereits zur kommenden Heizperiode 27.000 Haushalte mit grüner Fernwärme versorgen. Die Investitionskosten von 31,5 Millionen Euro trägt der Stromübertragungsnetzbetreiber 50 Hertz mit Sitz in Berlin.

Power-to-Heat-Anlage soll COs Emissionen reduzieren und Verbrauch von Steinkohle halbieren

Hamburgs Staatsrat für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, Michael Pollmann, nannte beim Richtfest am Dienstag (19. Juli) die Inbetriebnahme zum Herbst einen Meilenstein auf dem Weg zur Energiewende. „Der Norden produziert Windenergie im Überfluss – statt sie abzuregeln, nutzen wir den Überschuss zum Heizen.“ Die Umweltbehörde rechnet mit CO2-Einsparungen von bis zu 100.000 Tonnen pro Jahr.

Die P2H-Anlage soll immer dann aktiv werden, wenn im Norden mehr Windstrom erzeugt wird, als die Stromleitungen abtransportieren können. Dadurch sollen künftig Abschaltungen von Windstromanlagen in Spitzenzeiten vermieden werden. Wärme Hamburg betreibt die Anlage und rechnet nach eigenen Angaben damit, den Einsatz fossiler Brennstoffe im Kohlekraftwerk 2022 um 20 Prozent, im kommenden Jahr sogar um 30 Prozent reduzieren zu können. 

Grüne Fernwärme nach dem Tauchsieder-Prinzip

Die Power-to-Heat-Anlage nutzt auf See und an Land erzeugte Windenergie, um in großen Elektrodenkesseln nach dem Prinzip eines Tauchsieders rund 23.000 Liter Wasser zu erwärmen. Die so gewonnene grüne Energie wird in das Fernwärmenetz eingespeist. Mit 80 Megawatt Leistung ist die Anlage in Wedel eine der größten in Deutschland. Es ist bereits die zweite P2H-Anlage im Fernwärmenetz Hamburg. Mitten in Hamburg, im Karolinenviertel, wird bereits seit 2018 grüne Fernwärme erzeugt.
sh/sb

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