Innovation

6 Trends, die 2020 wichtig werden

15. Januar 2020
Empathy Tech und Rurban Revolution: Die wichtigsten technologischen und wirtschaftlichen Trends des Jahres. Diese Hamburger Unternehmen sind dabei

Alles bleibt anders. Die Welt befindet sich im Wandel, angetrieben durch technologische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklungen. Das Hamburger Datenportal Statista hat die wichtigsten Trends für 2020 identifiziert – und darüber hinaus. Laut den Marktforschern handelt es sich bei Makrotrends um mittelfristige Veränderungsprozesse in einem Zeitraum von 10 bis 15 Jahren. Mikrotrends hingegen haben einen Lebenszyklus von 3 bis 5 Jahren und spiegeln das Marktverhalten in Form von Produkten, Dienstleistungen etc. wider. Wir zeigen, welche Hamburger Unternehmen und Projekte sich bereits den Trends von morgen widmen.

1. Datenflusssteuerung (Flow Control)

Auf Platz 1 schafft es die sogenannte Datenflusssteuerung (Flow Control). In Zeiten der Digitalisierung und Globalisierung gibt es unendliche Möglichkeiten, sich zu vernetzen und zu informieren. Vor diesem Hintergrund zeichnet sich das Age of Assistence ab. Für das Outsourcing von Aufgaben sind laut den Experten vor allem Home Assistants und Voice Commerce vielversprechend. Darüber hinaus gewinnen maßgeschneiderte Informationen (Contextual Tailoring) weiter an Bedeutung, vor allem auf der Basis von standortbezogenen Diensten (GPS, RFID). Dies sei besonders für lokale Services, soziale Netzwerke und den Entertainment-Bereich relevant.

#smarthome #artificialintelligence ##chatbots #smartsensors #automation #userprofiling

So hat beispielsweise das Hamburger Startup Bottalk ein Tool entwickelt, mit dem Verleger Artikel in Audiodateien umwandeln und diese unter anderem bei Alexa oder dem Google Assistant veröffentlichen können.

Studie von nextMedia Hamburg und Statista

2. Next Nature

Die Grenzen zwischen Natur und Technik verschwimmen zunehmend. Dies manifestiert sich laut Statista in zwei Mikrotrends – Human Enhancement und Green Tech. Demnach wird es immer populärer, den menschlichen Körper technologisch zu verändern, um seine körperlichen und/oder geistigen Fähigkeiten zu verbessern. Hierfür kommen verstärkt Wearable-Technologien zum Einsatz, d. h. Accessoires oder Bekleidung mit elektrischen Komponenten bzw. intelligenten Materialien, die z. B. Fitnesswerte oder den Schlafrhythmus tracken können. Zudem gewinnt Green Tech an Bedeutung: In Zeiten des Bevölkerungswachstums und des Klimawandels schrumpft die biologische Vielfalt zunehmend. Antworten darauf könnten Mikrofarmen, Labor-Essen und Nanotechnik liefern.

#wearabletechnologies #smartmaterial #medical engineering #bioengenieering #nanoengineering

Vor allem das Hamburger Unternehmen Philips hat sich im Bereich medizinische Implantate, Nanomedizin und Gentherapie einen Namen gemacht, so die Studie. Darüber hinaus soll im Rahmen des Verbundprojekts ‚MoGaSens’, das von der Firma Hamburg Applications, der Universität Hamburg und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) forciert wird, ein Prototyp-Kleidungsstück mit Sensoren entstehen, das die körperliche Fitness optimieren kann.

3. Virtuelle Erlebnisse

Der globale Markt für Augmented und Virtual Reality wird 2023 rund 160 Milliarden Dollar umfassen (2019: voraussichtlich 20,4 Milliarden Dollar), prognostizieren die Hamburger Marktforscher. Im Zuge dessen wird die Kombination von Virtual, Augmented und Mixed Reality zu einem neuartigen, immersiven und interaktiven Content (Immersive Content) führen. Dabei werden globale sowie immersive Spieltechnologien und -plattformen an Bedeutung gewinnen, die es ermöglichen sollen, in die virtuelle Realität vollends einzutauchen. Auch die Bereiche Healthcare und Vertrieb/Werbung können davon profitieren. Dabei gilt die Leitlinie: Weniger Technologie, mehr Menschlichkeit (Empathy Tech). Zukünftig werden Sensortechnologien virtuelle Erfahrungen ergänzen.

#virtualreality #augmentedreality #mixedreality #e-sports #biometricsensors #emotionaldesign

In der historischen Speicherstadt ist das Virtual Reality Headquarters Hamburg (VRHQ) inkl. VR Experience Stations beheimatet. 

VR-Lasertag im VRHQ

Hier bietet beispielsweise Noys VR die Möglichkeit, ein interaktives und immersives Live-Konzert im virtuellen Raum zu erleben. Darüber hinaus gilt die Elbmetropole mit der Standortinitiative gamecity:Hamburg und Events, wie der Gamevention, zu den wichtigsten europäischen Hotspots der Spieleindustrie.

4. New Work

Im Zuge der Digitalisierung und Globalisierung wird der klassische Nine-to-five-Job auch in diesem Jahr weiter an Attraktivität verlieren. Stattdessen gibt es immer mehr digitale Nomaden und Freelancer (Normad Workforce), die standortunabhängig arbeiten. Dies verändert auch die Anforderungen an Unternehmen – vom Homeoffice über Großraumbüros bis hin zu Job-Sharing und flexiblen Arbeitszeiten. Zudem sind Innovationen zu einem führenden Paradigma der Wirtschaft geworden: Als Alternative zu traditionellen Unternehmerkarrieren wird es immer attraktiver, selbst zu gründen. Somit handelt es sich laut Statista bei Beta Enterprises um einen der disruptivsten Trends der kommenden Jahre.

#co-working, Freelance Culture #work-life-blending #startups #unicorns #incubators #acceleratorprograms #prototyping

Hamburg hat eine lebendige Startup-Szene mit mehr als 700 jungen Unternehmen. Dabei können die Gründer von zahlreichen Förderprogrammen, wie dem Next Media Accelerator (NMA), Next Commerce Accelerator (NCA), Next Logistics Accelerator (NLA) oder Media Lift (nextMedia.Hamburg), profitieren. Darüber hinaus siedeln sich in Hamburg immer mehr Coworking Spaces an, darunter auch der globale Impact Hub, der sich den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen verschrieben hat. Eine erste Anlaufstelle für Gründer und Investoren ist die Startup-Unit der Hamburg Invest.

5. Urban Hubs

Trend Nr. 5 umfasst die Prognose, dass sich traditionelle Mobilitätskonzepte derzeit grundlegend verändern, um sich den neuen Herausforderungen anzupassen – volle Städte und hohe Emissionen. Die sogenannte Advanced Mobility besteht laut den Experten aus drei Komponenten: Mikromobilität (E-Scooter), Mobility-as-Service (z. B. Moia und Uber) sowie autonomes Fahren (HEAT-Projekt). Darüber hinaus erwarten die Experten eine Rurban Revolution: Stadtbewohner werden sich verstärkt mit ihrem Umfeld verbinden, hyperlokal leben und regional kaufen. Dies wird begleitet von immer mehr Initiativen für grüne Städte.

#autonomousmobility #e-mobility #intelligenttransportsystems #urbangreening #regionalandlocalproduce

Vom 11. bis zum 15. Oktober 2021 findet in Hamburg der ITS-Weltkongress statt, der mit etwa 15.000 Fachbesuchern als weltweit größte Veranstaltung für Intelligent Transport Systems gilt.

ITS-Projekt HEAT

Im Rahmen dessen will sich Hamburg mit rund 60 Projekten als Modellstadt und Labor für intelligente Verkehrs- und Logistiklösungen positionieren. Darüber hinaus treibt die Hansestadt seit 2015 ihre Gründachstrategie voran und gilt damit als europäischer Vorreiter.

6. Industrie 4.0

Digitale Transformation der Industriebranche: Robotik, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen läuten ein neues Zeitalter der Automatisierung ein, prognostiziert Statista. Die Smart Factory der Zukunft wird über eine adaptive, vernetzte und automatisierte Produktion verfügen. Dieser Makrotrend habe das disruptive Potenzial, den gesamten Fertigungsprozess zu revolutionieren. Im Zuge dessen können Roboter nicht nur routinemäßige, körperliche Arbeiten ausführen, sondern werden zunehmend in der Lage sein, Aufgaben zu übernehmen, die kognitive Fähigkeiten erfordern (Avatar Employees).

#machinelearning #artificalintelligenge #bigdata #3d-printing #automation #stafflessstores

Die Hamburg News haben das Thema KI in einer Themen-Serie beleuchtet. Darüber hinaus wird der 5G-Ausbau in der Elbmetropole vorangetrieben: Die nächste Mobilfunk-Generation könnte (in Kombination mit KI und Edge Computing) eine zuverlässige Kommunikation zwischen Maschinen sowie eine automatisierte und autonome Produktion ermöglichen.
sb/kk

Quellen und weitere Informationen

Die von uns eingesetzte Consent Management Plattform (https://app.usercentrics.eu/) konnte nicht geladen werden. Dies kann passieren, wenn AdBlocker diese URL fälschlicherweise blockieren. Einige Funktionen, wie z.B. Kartendarstellungen, Umkreissuchen oder Formulare, können so nicht verwendet werden. Um diese Funktionen benutzen zu können, deaktivieren Sie bitte Ihren AdBlocker oder erlauben Sie den Zugriff auf *.usercentrics.eu.