Innovation

5 Tech-Trends, die 2021 prägen werden

13. Januar 2021
Von Neo-Ökologie bis XR: Diese technologischen und wirtschaftlichen Trends bestimmen das Jahr. Auch Hamburger Unternehmen mischen mit

2021 – und alles bleibt anders. Die Corona-Pandemie beschleunigt die digitale Transformation unserer Welt in noch nie dagewesener Geschwindigkeit. Remote Work und hybride Veranstaltungen sind zum New Normal geworden. Doch welche Trends werden 2021 bestimmen? Die Hamburger Innovationsagentur Future Candy hat die Top 5 Technologie-Trends des Jahres identifiziert. Die Hamburg News stellen Hamburger Unternehmen und Projekte vor, die bereits an den Themen von morgen arbeiten.

1. Extended Reality (XR)

Auf Platz Nr. 1 schafft es der Trend Extended Reality, kurz XR. Dieser Überbegriff fasst alle immersiven Technologien zusammen, die die reale Welt mit virtuellen Elementen kombinieren. Während Augmented Reality (AR) auf eine Erweiterung der realen Welt setzt, ermöglicht Virtual Reality (VR) das Eintauchen in eine rein virtuelle Welt. Future Candy prognostiziert, dass XR zunehmend in öffentlichen Bereichen genutzt wird. Um potenzielle Risiken durch Ansteckung zu reduzieren, werde sie zukünftig vor allem im Healthcare-Segment und in der Bildung verstärkt eingesetzt. Im Homeoffice ermöglicht diese Technologie bereits heute eine neue, interaktive Meetingkultur: So lassen sich beispielsweise mit AR-Brillen digitale Meeting-Räume kreieren, in denen Mitarbeiter als Avatare gemeinsam arbeiten können. Dabei wird das Smartphone zum Dreh- und Angelpunkt von AR und XR, ist Future-Candy-Gründer und -CEO Nick Sohnemann überzeugt. Dies bringe eine „starke Kostenreduzierung“ mit sich. Förderlich ist auch die neue 5G-Netzwerkumgebung, die ein wichtiger Faktor für die flüssige Umsetzung von AR- und VR-Anwendungen ist.

Seit 2019 befindet sich in der Speicherstadt das Virtual Reality Headquarters Hamburg (VRHQ). Von hier aus treiben die Startups Spice VR, Spherie, Noys VR und VR Nerds die Entwicklung von Virtual-Reality-Anwendungen voran. Im Square Innovation Hub auf St. Pauli ist in Zusammenarbeit mit Microsoft ein Tech-Playground entstanden, der Forschung und Lehre rund um disruptive Technologien wie AR und VR vereint und erlebbar macht.

2. 5G 

Der neue Mobilfunkstandard 5G verspricht eine Datenkommunikation in Echtzeit, mit einer Latenzzeit von nur wenigen Millisekunden. Damit gilt 5G als eine der Schlüsseltechnologien für die Digitalisierung in Deutschland. Die Top-Einsatzbereiche für 5G sind laut der Hamburger Innovationsagentur: vernetzte Infrastruktur (Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation), Internet of Things (IoT), mobile Medien (Übertragung von Live-Events, VR-Anwendungen), vernetzte Industrie (Smart Factory) und mobiles Breitband. Als besonders vielversprechend gilt die 5G-Technologie im Bereich Industrie 4.0, also hinsichtlich Industrieautomatisierung und Smart Factory.

Avatare im digitalen Meeting-Raum

In der HafenCity soll in den kommenden Jahren die Grundlagenforschung und Entwicklung kabelloser Technologien, wie 5G und IoT, vorangetrieben werden. Hierfür entsteht auf dem Grasbrook ab 2021 ein vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geförderter Innovationskomplex „Deutsches Zentrum Mobilität der Zukunft“.

3. Autonomes Fahren, Drohnen und Robotik

Die Mobilität der Zukunft ist vielfältig. So wird das autonome Fahren immer weiter forciert. „Vor allem in der Logistik und im öffentlichen Personenverkehr überzeugt die große Effizienz im Bereich Kostenreduzierung“, so Sohnemann. Auch Drohnen seien bereits heute kaum noch aus der Logistik wegzudenken. Ihnen kommt bei dem Transport von Medikamenten und Nahrungsmitteln auch in Hamburg eine immer größere Rolle zu. Zudem werden Serviceroboter verstärkt in der Pflege eingesetzt. Chancen bietet diese Service-Technologie auch für den Handel oder die Gastronomie, um die Effizienz zu erhöhen und das Infektionsrisiko zu minimieren.

Mit rund 150 Mobilitätsprojekten versteht sich Hamburg als Testlabor für intelligente Verkehr- und Logistiklösungen. Passend dazu ist die Elbmetropole vom 11. bis 15. Oktober 2021 Gastgeberin des ITS-Weltkongresses, der führenden internationalen Branchenveranstaltung. Im Zuge dessen soll der autonome E-Shuttlebus HEAT (Hamburg Electric Autonomous Transportation) der Weltöffentlichkeit präsentiert werden: Dieser war im Herbst 2020 erstmals mit Fahrgästen in der HafenCity unterwegs, 2021 soll die Fahrtstrecke verdoppelt werden. Darüber hinaus ist Hamburg seit rund drei Jahren Modellregion für Urban Air Mobility(UAM). Mit dem vom BMVI geförderten Projekt Medifly wird derzeit der Transport medizinischer Güter per Drohne erprobt. Auch die Dienste von Roboter-Butlern lassen sich in der Hamburger Innenstadt bereits hautnah erleben, im Flagshipstore von Edel-Optics.

4. New-Work-Kultur

Die Coronakrise hat den Megatrend New Work noch einmal beschleunigt. Dieser umfasst laut Sohnemann fünf Mikrotrends – Freedom of … Time, Location, Tools, Task und Hierarchy. In diesem Jahr werden die Learnings angewendet und die neue Arbeitskultur weiter in Unternehmen verankert. New Work funktioniere jedoch nicht in starren Strukturen. Die neue Arbeitswelt 5.0 erfordert einerseits flexible Vorgesetzte und andererseits leistungsbereite sowie kreative Mitarbeiter*innen. Dabei sei ein Vertrauensverhältnis unerlässlich.

Mit dem Corona-Barometer misst das Hamburger Karrierenetzwerk Xing seit Mai 2020 in regelmäßigen Abständen die Stimmung von Arbeitnehmer*innen in der DACH-Region. Während das Arbeitsjahr 2020 als „anstrengender und herausfordernder“ als die Jahre zuvor wahrgenommen wurde, blicken aktuell 55 Prozent der Befragten aus Deutschland optimistisch in die Zukunft.

5. Neo-Ökologie

Die meisten Dinge in unserer hochtechnisierten Welt sind nicht sonderlich nachhaltig. Zahlreiche Technologien verbrauchen zu viele Ressourcen und lassen sich häufig nicht recyclen, Doch das soll sich in den kommenden Jahren verändern – Kreislaufwirtschaft und eine „echte Nachhaltigkeit“ stehen zunehmend im Fokus. Mit der Formel „Ökonomie, Ökologie und Ethik“ soll Technologie nachhaltig werden, prognostiziert Future Candy.

Hamburg wird zur Fab(rication) City: Die internationale Initiative will mittels digitaler und lokaler Fertigung (Stichwort 3D-Druck) städtische Stoffkreisläufe schließen. Für 2021 ist die Einrichtung von lokalen Fab City Labs geplant. Auch zahlreiche hanseatische Startups setzen auf das Thema Nachhaltigkeit: So haben zum Beispiel die drei Gründer von Kushel nachhaltige Textilien aus Buchenholz-Fasern entwickelt. Auch in der Eventbranche erfolgt ein Umdenken, das Netzwerk Green Events Hamburg unterstützt dabei.
sb/kk

Quellen und weitere Informationen

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